KNA: Das Ansehen der katholischen Kirche hat gelitten, aber die TV-Zuschauergemeinde von "Um Himmels Willen" ist immer noch groß. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Janina Hartwig (Schauspielerin, verkörpert seit der sechsten Staffel Schwester Hanna Jakobi): Wir versuchen in dieser Serie Geschichten und Schicksale von Menschen zu erzählen, in denen sich die Zuschauer wiederfinden können. Und wir lösen die Konflikte immer auf eine positive Weise. Und wir machen keine Dokumentation über das Leben in einem Kloster.
Allerdings wird es in der kommenden Staffel einige existenzielle Auseinandersetzungen über das Verständnis von Kirche, ihre Aufgaben und den Umgang mit Menschen geben. Wir zeigen da, dass ein rigoroses Umdenken unabdingbar ist.
KNA: Sie selbst sind über 13 Jahre inzwischen dabei. Haben Sie über diese lange Zeit einen anderen Blick auf Ordensfrauen bekommen?
Hartwig: Ich habe gelernt, dass ein Kloster wie ein kleiner Mikrokosmos ist mit ganz unterschiedlichen Menschen und Charakteren. Ich sage immer, auch hier menschelt es wie überall.
KNA: Beobachten Sie inzwischen mehr, was in der katholischen Kirche thematisiert wird?
Hartwig: Ja natürlich, diese Themen nehmen wir ja auch in die Handlung der Bücher auf.
KNA: Sie haben eine Namensvetterin im wahren Leben, die ebenfalls Ordensfrau ist und ursprünglich "Janina" heißt. Tauschen Sie sich mit ihr regelmäßig aus?
Hartwig: Leider zu selten.
KNA: Ihre Leidenschaft "Tanzen" durften Sie dank der Drehbuchautoren schon mehrmals in der Serie ausleben. Welche Wünsche sind noch offen, was Sie als Schwester Hanna gerne einmal erleben oder tun würden?
Hartwig: Ich würde gern mal wieder mit meinen Kollegen eine Reise machen.
Das Interview führte Barbara Just.