"Das Vermenschlichen von Pflanzen und Tieren ist eine typische Modeerscheinung der Stadtbevölkerung", sagte Thurn und Taxis der in München erscheinenden Illustrierten "Bunte". Waldspaziergänge seien für sie "leider wie ein besorgter Krankenbesuch bei einem geliebten Onkel". Die zu sehenden Schäden ließen sie nicht kalt.
Dennoch sei ein Spaziergang im Wald Labsal für Körper und Geist, außerdem bedeute er Erholung, räumte die Adelige ein. Magische Stunden habe sie dabei aber noch nicht erlebt. "In schwierigen Lebenssituationen bete ich." Im Einklang mit der Natur zu leben, sei ihr schon als Kind beigebracht worden. Dazu gehöre, mit dem Lebensraum der Pflanzen und Tiere respektvoll umzugehen. "Leise zu
werden im Wald und die Wege nicht zu verlassen, um das Wild nicht zu beunruhigen." Auch habe sie gelernt, nichts wegzuwerfen und die Tiere nicht zu füttern. "Das ist gelebter Umweltschutz."
Angesprochen auf das Thema "Friedwald" sagte die Katholikin Thurn und Taxis, sie sei kein großer Freund davon, "weil ich gegen
Feuerbestattungen bin". Diese seien zwar auch von der Kirche erlaubt, aber ihr gefalle das Verbrennen symbolisch nicht. "Der Körper
zerfällt doch eh in der Natur, es dauert einfach nur länger. Aber was spielt Zeit schon für eine Rolle, wenn man tot ist?"