Bei der Klimapolitik gehe es um mehr, als um eine Anpassung der bestehenden Strukturen, so Bischof Wilmer.
Ernster Dialog und die Bereitschaft, sich auch bitteren Einsichten zu stellen, seien das Gebot der Stunde, sagte der Vorsitzende, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, am Samstag anlässlich der Herbstversammlung der Kommission in Berlin.
Es sei ganz offensichtlich, dass es um mehr gehe als nur eine Anpassung der bestehenden Strukturen, erklärte Wilmer weiter. Die erforderliche Transformation führe zu Konflikten zwischen Reichen und Benachteiligten aber auch zwischen neuen und alten Industrien. Es wäre eine gefährliche Illusion zu glauben, dass der Wandel ohne die Überwindung der strukturellen Benachteiligungen erfolgreich sein könne, warnte der Bischof.
Blick auf die Klimapolitik
Diejenigen, die am stärksten von den Umwelt- und Klimaveränderungen betroffen seien, seien zugleich diejenigen, die sie am wenigsten verursacht hätten. Sozial Schwächere hätten zudem deutlich geringere Möglichkeiten, sich den veränderten Bedingungen anzupassen.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sei es wichtig, die fundamentale Bedeutung der Sozialpflichtigkeit des Eigentums in Erinnerung zu rufen, sagte Wilmer. "Transformationspolitik ist Zumutungspolitik." Wenn sie gelinge, könne "sie uns aus den menschenfeindlichen sozio-ökonomischen Strukturen befreien, die ein vorrangig auf Konsum ausgerichteter Entwicklungsweg hervorgebracht hat".
Die Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) ist eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zur Förderung von Entwicklung, Menschenrechten und Frieden.