Das sagte Cetin am Samstag dem rbb-Inforadio. "Und es gibt leider sehr wenig Arbeit in dieser Richtung." Das derzeitige System erreiche die Jugendlichen nicht.
In den Haftanstalten gebe es inzwischen gut ausgebildete Ansprechpartner, erklärte der ehemalige Vorsitzende der Sehitlik-Moschee in Berlin-Neukölln. Dazu zählten Imame und Seelsorger. Allerdings: "Das Problem steckt schon vorher drin, bevor sie in die Haftanstalten kommen." Zudem sei oft fraglich, wer Betroffene auffange, wenn sie wieder aus der Haft entlassen würden.
Jugendarbeit bisher zu schwach
Der Einfluss von Islamisten auf Jugendliche im Gefängnis sei aus seiner Sicht sehr gering, so der Berliner Seelsorger. Dennoch sei sehr viel Aufklärungsarbeit nötig. "In der Regel fangen wir bei den Jugendlichen beim ABC des Islams an." Darüber gebe es wenig Wissen. Der Experte forderte Nachbesserungen in den Moscheen, die oftmals nicht so organisiert seien, dass sie den Glauben in deutscher Sprache vermitteln könnten. "Auch die Jugendarbeit ist schwach", kritisierte Cetin. "Da brauchen wir eine breite Netzwerkarbeit."