Gefängnisseelsorge

Gefängnisseelsorger Andreas Mähler / © Andree Kaiser (KNA)
Gefängnisseelsorger Andreas Mähler / © Andree Kaiser ( KNA )

Die christliche Gefängnisseelsorge hat in der Bundesrepublik eine lange Tradition. Als Leitwort für ihre Arbeit in Gefängnissen beschreibt die Deutsche Bischofskonferenz das Bibelwort "Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen" (Hebr 13,3). Bundesweit arbeiten rund 500 katholische und evangelische Seelsorger, in der Regel sind es Pfarrer oder Diakone. Ihr Anspruch ist es, sich jedem Menschen mit seiner eigenen Geschichte zuzuwenden. Der Gefangene soll dabei nicht auf die von ihm begangenen Straftaten reduziert werden.

Es geht den Seelsorgern um einen umfassenden Beistand in der meist extrem belastenden Zeit der Gefangenschaft. Angeboten werden beispielsweise Einzel- und Gruppengespräche, oft auch Chor- oder Musikgruppen und Kunstprojekte. Gefängnisseelsorger begleiten und unterstützen auch die Kontaktaufnahme der Gefangenen zu Angehörigen.

Die christlichen Gefängnisseelsorger arbeiten in der Regel hauptamtlich und sind dem Seelsorgegeheimnis verpflichtet. Teils entsenden auch jüdische und muslimische Gemeinden und Vereine ehrenamtliche Seelsorger in die Gefängnisse. Zumeist gibt es dafür noch keine fest etablierten Strukturen. (kna, 27.11.2020)