Das sagte der Anfang November entführte und wieder freigelassene 90-Jährige zu Wochenbeginn im Interview des Senders Radio France International. Es brauche eine allgemeine Beruhigung der Lage. Die Armee solle wieder in die Kasernen zurückgehen, die Separatisten ihre Waffen niederlegen.
Konflikt zwischen anglo- und francophonen Regionen
Seit Jahren steckt Kamerun in einer tiefen Krise. Die Bewohner zweier englischsprachiger Regionen fühlen sich von der frankophonen Bevölkerungsmehrheit benachteiligt. Sie fordern, in der Schule und vor Gericht Englisch statt Französisch verwenden zu können.
Der Protest, 2016 befeuert durch Pläne der Zentralregierung, das Schul- und Justizsystem zu frankophonisieren, entwickelte sich zu einer Unabhängigkeitsbewegung, der die staatlichen Sicherheitskräfte mit Gewalt entgegentreten.
Von bis zu 3.000 Todesopfern die Rede
Inzwischen ist von bis zu 3.000 Todesopfern die Rede. Laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind mehr als 700.000 Menschen auf der Flucht. Den Separatisten wie auch der regulären Armee werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Tumi gehört zu den profiliertesten Vermittlern in dem Konflikt; er wandte sich aber stets gegen eine Spaltung des Landes. Der Kardinal sagte im Interview, er sei von den Entführern gut behandelt worden und habe mit ihnen über Politik diskutiert: "Sie wollten wissen, was meine Meinung zur Regierungsform des Landes ist. Ich sagte ihnen: 'Das ist der Föderalismus'."