Die dreitägige Konferenz steht unter dem Motto "Covid-19 und der Klimawandel. Leben mit und Lernen von der Pandemie". Während die bisherigen Gipfel in der offiziell nach wie vor geschlossene Theologischen Hochschule auf der Insel Chalki im Marmara-Meer vor Istanbul stattfanden, wurde die aktuelle Tagung coronabedingt ins Internet verlegt. Der Patriarch selbst wird am ersten Tag das Wort ergreifen.
Dialog unterschiedlicher Disziplinen
Covid-19 habe zwar die globalen Kohlenstoffemissionen gesenkt, aber den Klimawandel nicht verlangsamt, heißt es in einer Ankündigung zum Gipfel. Die Pandemie habe die Welt dauerhaft beeinflusst "und unser Leben verändert". Die Welt habe ums Überleben gerungen und gelernt, mit dem Coronavirus zu leben. Aber: "Was haben wir gelernt? Welche Auswirkungen gibt es auf Natur und Umwelt? Welche Auswirkungen gibt es auf die Gesundheitsversorgung?"
Bartholomaios I., der wegen seiner zahlreichen Initiativen im Umweltbereich oft als "grüner Patriarch" bezeichnet wird, möchte mit dem Chalki-Gipfel an die positiven Dialogerfahrungen der bisherigen Gipfel anknüpfen. Die Tagungen in den Jahren 2012, 2015 und 2019 hatten Aktivisten, Journalisten und Unternehmer, Theologen, Kunstschaffende und Repräsentanten unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zu interdisziplinären und grenzüberschreitenden Gesprächen versammelt.
Hochschultradition aufrechterhalten
Mit dem Tagungsformat, das an die Hochschule gebunden ist, möchte der Ökumenische Patriarch zugleich deutlich machen, dass er fest entschlossen ist, die geistige Tradition der Theologischen Hochschule auf der Insel aufrechtzuerhalten. Das Seminar und die Hochschule von Chalki zählten lange Zeit zu den bedeutendsten theologischen Bildungsanstalten der Orthodoxie weltweit und standen stets für eine an aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen interessierte Theologie.
Vor 50 Jahren wurde die Bildungsstätte vom türkischen Staat geschlossen.