Der Vatikan machte keine Angaben zu den Inhalten des Gesprächs. Die Politik des katholischen Präsidenten Biden sorgt seit Wochen für Verstimmung in der US-Bischofskonferenz. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez, hatte in einem Schreiben zu Bidens Amtseinführung dessen liberale Haltung in Sachen Abtreibung kritisiert. Dies sorgte für eine Kontroverse unter den Bischöfen der Vereinigten Staaten.
"Unüberlegten Erklärung"
Während sich der konservative Flügel hinter Gomez stellte, sprach Cupich von einer "unüberlegten Erklärung". Berichten zufolge hatte der Erzbischof von Chicago vergeblich versucht, einen gefälligeren Text durchzusetzen. Auch Kardinal Joseph Tobin aus Newark bemängelte, Gomez habe "sehr harte Worte" benutzt.
In dem Schreiben zur Inauguration fanden sich neben wohlwollenden Zeilen auch mehrere kritische Passagen. In einer heißt es: "Wir können nicht still sein, wenn in unserem Land jährlich fast eine Million ungeborene Leben durch Abtreibungen beseitigt werden."
Eine Analyse der Spannungen in der US-Bischofskonferenz zum Amtsantritt von Joe Biden gibt es hier.