Statt eines großen Festes findet am 20. Juni nur ein Gottesdienst mit Bischof Heinrich Timmerevers in der Dresdner Kathedrale statt, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Die Messe wird im MDR-Fernsehen und im Livestream übertragen. Zudem sind alle Pfarreien im Bistum eingeladen, zeitgleich einen Gottesdienst zu feiern.
Countdown zum Jubiläum startet am Freitag
An diesem Freitag, 100 Tage vor dem Jubiläumstag, startet überdies ein Countdown unter dem Motto "100 Tage, 100 gute Gründe" (http://www.hundertgutegründe.de). Auf der Bistumshomepage und den Social-Media-Kanälen soll mit täglichen Beiträgen die Vielfalt des Bistums gezeigt werden.
Dabei kommen Menschen zu Wort, die von ihrem Glauben erzählen oder davon berichten, wie sie mit ihrer Arbeit "Gottes Wort in der Welt wirksam werden lassen". Ein besonderer Fokus wird auf der Frage gelegt, wie Christentum im 21. Jahrhundert glaubwürdig ist.
Wurzeln des Bistums reichen bis in das Mittelalter
Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 10. Jahrhundert. Das alte Bistum Meißen wurde 968 gegründet. Im Zuge der Reformation ging es unter. Im 18. Jahrhundert erhielt die katholische Kirche in Sachsen wieder Auftrieb, nachdem Kurfürst August der Starke 1697 zum Katholizismus konvertiert war, um die polnische Königskrone erlangen zu können.
Sein Sohn August III. ließ die 1755 fertiggestellte katholische Dresdner Hofkirche errichten. Sie gehört zu den bekanntesten Bauten der Stadt und ist heute die Kathedrale des Bistums.
1921 erhob Papst Benedikt XV. die damalige Apostolische Präfektur Meißen zum neuen Bistum Meißen mit Bischofssitz in Bautzen. Nach 1945 wuchs die Zahl der Katholiken durch Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten Europas. 1979 wurde der Name des Bistums in Dresden-Meißen geändert, der damalige Bischof Gerhard Schaffran verlegte im folgenden Jahr den Bischofssitz nach Dresden. Dort fand 1987 das einzige DDR-weite Katholikentreffen mit mehr als 100.000 Teilnehmenden statt.
Gegenwärtig gehören dem Bistum rund 140.000 Katholiken an, rund 3,5 Prozent der Bevölkerung. Nur in den Siedlungsgebieten der sorbischsprachigen Minderheit in der Oberlausitz gibt es einen höheren Katholikenanteil.