Bei einer Online-Veranstaltung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Berlin-Brandenburg plädierte die Theologin dafür, auch ein Entkoppeln von Mitgliedschaft und Taufe zur Debatte zu stellen.
Sie erlebe immer wieder, dass Menschen, die sich der Kirche annäherten und deren Familie zuvor in zweiter oder dritter Generation ohne Gott gelebt hätten, zwar gern Mitglied der Kirche werden, sich aber sich nicht sofort taufen lassen wollten, erklärte Bammel.
Verlängerte Einführungsphas
Sie verglich diese Situation mit der frühen Kirche der Antike. Auch dort habe es ein verlängerte Einführungsphase gegeben. "Wir sind heute sehr fixiert auf die Mitgliedschaft in der Körperschaft des öffentlichen Rechts", kritisierte Bammel. "Wir nehmen uns damit aber etwas von der Kraft des Sakraments der Taufe."
Bammel sprach sich zudem für Veränderungen in der Struktur der Gemeinden aus. Gemeindeleben könne es auch ohne die mit dem Körperschafts-Status verbundenen Rechte und Pflichten geben, so Bammel. "Eine Gemeinde ist nicht nur Gemeinde, wenn sie eine rechtliche Selbstständigkeit hat."
Gemeinden könnten entlastet werden, wenn man Strukturen verändere. Künftig komme es für Gemeinden vor allem darauf an, "ein Teil der sorgenden Gemeinschaft im Ort und Quartier zu sein".