Nach den Worten von dessen langjähriger Projektpartnerin Schwester Floride Bugagara ist die Bevölkerung in Gefahr und Not. Nach der Massenflucht aus der Zwei-Millionen-Stadt Goma sei die Angst groß, dass eine humanitären Katastrophe folge. "Viele Menschen kampieren entlang der Straßen oder in den Bergen. Auch an Lebensmitteln und Wasser fehlt es. Außerdem fürchte ich, dass wegen der schlechten hygienischen Umstände Krankheiten ausbrechen können."
Nach der Teilevakuierung von Goma nahe der Grenze zu Ruanda sei die Lage von großer Unsicherheit geprägt, berichtete die Ordensfrau. Sie gehört der Gemeinschaft der "Töchter der Auferstehung" an, die in der Region am Kiwu-See ihren Sitz hat. Der Gouverneur habe die Menschen aufgerufen, die besonders gefährdeten Viertel zu verlassen. Die Menschen wüssten aber nicht, wo die Lava austreten werde. Alle liefen chaotisch von einer Richtung in die andere. Manche Eltern hätten deshalb ihre Kinder verloren.
Auch einige ihrer Mitschwestern hätten fliehen müssen, so Schwester Floride. "Zu all den Massakern in unserer Provinz Nord-Kivu kommt jetzt diese Naturkatastrophe." Hintergrund ist der Terror, den Milizen seit Jahren in der Region verüben.
Gefahr noch nicht gebannt
Medienberichten zufolge kehren aktuell die ersten Bewohner wieder nach Goma zurück. Als Grund gäben sie die elenden Bedingungen auf der Flucht und in den Notunterkünften an. Die Gefahr sei derweil noch nicht gebannt. Staatliche Stellen rechneten damit, dass es nach dem Vulkanausbruch vom Pfingstsamstag zu weiteren Eruptionen und Beben kommen könne. Der Nyiragongo gilt als einer der aktivsten Vulkane weltweit.