Es bestehe die Chance, Menschen anzusprechen, "die zwar einen Bezug dazu haben, aber von den traditionellen Angeboten aus ganz verschiedenen Gründen nicht abgeholt werden: inhaltlich, wegen des Formats oder aus pragmatischen Gründen", sagte am Sonntag die Religionswissenschaftlerin Anna Neumaier dem Portal katholisch.de.
"Da zeigt das Internet alternative Formen, von denen übrigens wiederum auch Gemeinden vor Ort lernen können." Es sei nicht so, dass alle online ausprobierten Dinge nur dort möglich seien, betonte die Leiterin des Kompetenzzentrums "Digitale religiöse Kommunikation" am Zentrum für angewandte Pastoralforschung der Universität Bochum. So könnten Interaktionsmodelle auch in "Offline-Settings" übertragen werden.
Flexibler Kirche erleben
Über digitale Formate hätten auch Menschen Zugang zum Gottesdienst, die vorher nicht in die Kirche gekommen seien, "etwa, weil sie immobil sind, in Schicht arbeiten oder kleine Kinder im Haus haben". Außerdem gebe es digitale Angebote, "die etwas ganz anderes sind als traditionelle Verkündigungsformate", erklärte Neumaier.
So könnten Menschen beispielsweise auf Instagram stärker in den Austausch und die Diskussion gehen. "Das ist bei Social-Media-Plattformen niedrigschwelliger möglich als im klassischen Gemeindeleben."