Domorganist Bönig spielt 1. Konzert der Orgelfeierstunden

Chaconne in sinfonischer Bearbeitung

Johann Sebastian Bach bildet den Rahmen beim diesjährigen Auftakt der Orgelfeierstunden. Domorganist Winfried Bönig spielt am Dienstag ab 20 Uhr im Kölner Dom, DOMRADIO.DE überträgt live in Ton und Bild alle zwölf Konzerte.

Professor Winfried Bönig an der Orgel / © Beatrice Tomasetti (DR)
Professor Winfried Bönig an der Orgel / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Er ist einer der ganz Großen", sagt Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig nicht etwa über Johann Sebastian Bach. Die herausragende Bedeutung des Leipziger Thomaskantors für die Orgelmusik muss Bönig nicht eigens betonen.

Es geht um Marcel Dupré, der für Organistinnen und Organisten eine bekannte Größe ist und nicht nur beim Auftaktkonzert von Bönig eine wichtige Rolle spielt: "Ich selbst werde in meinen drei Konzerten Marcel Dupré, einen der großen Orgelkomponisten des 20. Jahrhunderts, in den Vordergrund rücken, zumal 2021 sein 50. Todestag begangen wird. Er ist meine Inspiration in diesem Jahr und wird in jedem meiner drei Konzerte auftauchen – wie ein durchlaufend roter Faden."

Die berühmte Chaconne in auf der Domorgel

Bei seinem ersten Konzert spielt Bönig neben Werken von Dupré und Naji Hakim vor allem Werk von Johann Sebastian Bach – darunter ist auch eine Komposition, die auf den ersten Blick so gar nicht zu dem großen Instrument im Kölner Dom passt und für Orgel auch gar nicht geschrieben ist. Bönig spielt die berühmte "Chaconne" für Violine solo in einer sinfonischen Bearbeitung von Wilhelm Middelschulte für Orgel: "Ich finde die Bearbeitung wie gemacht für die Orgel hier im Kölner Dom. Das wird ein geeigneter Abschluss dieses Konzertes", ist sich Bönig sicher.

Der 61. Zyklus der Orgelfeierstunden ist ähnlich beeinträchtig wie die Konzertreihe vor einem Jahr. Aufgrund von der Sicherheitsmaßnahmen wegender Corona-Pandemie lädt Domorganist Bönig nur Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland ein – zu groß ist das Risiko, dass steigenden Inzidenzen oder gar Einreiseverbote zu Absagen führen könnten.

Publikum fehlt dem Domorganisten

Auch die Anzahl der Zuhörerinnen und Zuhörer ist deutlich begrenzt. Wo sonst bis zu 2.000 Personen in den Dom strömen, um die einmalige Verbindung von Klang und Architektur zu erleben, werden es wohl nur um die 200 – je nach Veränderungen in der Corona-Schutzverordnung. Bönig hofft auf steigende Zuschauerzahlen im Verlauf des Sommers. Denn die direkte Interaktion mit dem Publikum fehlt ihm: "Grundsätzlich ist das eine ganz eigene Erfahrung, im leeren Dom – wie zum Beispiel am Aschermittwoch – zu spielen oder doch im fast leeren, wenn nur 170 Zuhörer eingelassen werden können. Da spielt man doch dann mehr für sich und vermisst die Kommunikation mit dem Publikum."

Kulturstiftung Kölner Dom unterstützt die Übertragung

Wie vergangenes Jahr unterstützt die Kulturstiftung Kölner Dom die Übertragung finanziell und ermöglicht so die Teilnahme von Orgelfans in aller Welt. Bönig weiß von vielen Reaktionen, dass die Orgelfeierstunden ihre Fans in vielen Ländern gefunden haben. Wie vergangenes Jahr auch installiert DOMRADIO.DE für die Übertragung wieder eine zusätzliche Kamera, die den Organistinnen und Organisten besonders auf die Füße schaut. Die Konzerte sind live zu sehen bei DOMRADIO.DE, EWTN.de; sowie auf Facebook unter @koelnerdom und @koelnerdommusik sowie @domradio.de.

Gäste aus ganz Deutschland

Traditionell bestreitet Bönig drei Konzerte selbst, ein weiteres übernimmt der zweite Domorganist Ulrich Brüggemann. Sozusagen ein alter Bekannter ist der Osnabrücker Domorganist Balthasar Baumgarnter. Von 2009 bis 2011 war er musikalischer Assistent bei der Kölner Dommusik. Auch die Kölner Organistin Iris Rieg hat gute Verbindungen zum Dom. Weitere Gäste sind Jörg Abbing, Saarbrücken; Jörg Endebrock, Hamburg; Andreas Liebig, Basel; Peter Kofler, München; Ruben Sturm, Rottenburg und Mareile Krumbholz, Köln.

Domorganist Bönig freut sich trotz der nicht optimalen Umstände, dass es wieder losgeht. Ganz auf Publikum muss er ja nicht verzichten. Die Ticketvergabe erfolgt über eine wöchentliche Kartenverlosung, die am vergangenen Donnerstag auf koelner-dom.de/orgelfeierstunden/ gestartet ist.

Karten werden verlost

Ab dem 10. Juni 2021 besteht jede Woche von Donnerstag ab 9:00 Uhr bis Freitag, 23:59 Uhr die Möglichkeit, sich jeweils für die nächste Orgelfeierstunde am Dienstag zu registrieren, um automatisch an der Verlosung teilzunehmen. Jeden Samstag ab 17 Uhr werden alle Teilnehmenden informiert, ob sie ausgelost wurden.

DOMRADIO.DE beginnt die Übertragung wöchentlich um 19:45 Uhr mit einer Werkführung zum jeweiligen Konzert.

 

Ansicht auf die Domorgel im Nordquerhaus vom Triforium aus / © Mathias Peter (DR)
Ansicht auf die Domorgel im Nordquerhaus vom Triforium aus / © Mathias Peter ( DR )

 

Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti (DR)
Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR
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