Stäblein präzisierte weiter: "Wenn jeder Versprecher bis zum Abwinken ausgeschlachtet wird; die sozialen Medien sind da unbarmherzig", das sagte der Berliner Bischof am Samstag im rbb-Hörfunk. "Das mag zwar manchmal lustig sein, aber man fragt sich, wer sich zukünftig wohl noch zur Wahl stellen soll, wenn Verächtlichmachen zum Grundton wird."
Weiter führte er aus: "Zornesröte spüre ich auch, wenn jetzt wieder versucht wird, das Land mit spaltenden Kampagnen zu überziehen. Die erneute Abwertung durch simple Bilder, das Dividieren in Ost und West, das da im Moment auf gar nicht leisen Sohlen daher kommt, das scheint mir ziemlich populistisch." Vor allem gingen solche Kampagnen an den wirklichen Lebensverhältnissen und dem Lebensgefühl der Menschen "ziemlich vorbei". Der Bischof erinnerte an die Bibel: "Hinhören, andere Überzeugungen gelten lassen, im Gespräch neue Einsichten zulassen, auch das kann man bei Jesus erleben. Vielleicht nicht die schlechteste Marschroute für die kommenden Trielle?"