Demenz

Hilfestellung bei Demenz / © Jens Kalaene (dpa)
Hilfestellung bei Demenz / © Jens Kalaene ( dpa )

Medizinisch bedeutet Demenz eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der Gedächtnis, räumliches Orientierungsvermögen und das Sprachvermögen zunehmend beeinflusst werden. Die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen lautet "ohne Verstand sein". Der Betroffene verliert die Kontrolle über sein Denken und damit über sich selbst.

Die bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Rund 60 Prozent aller Demenzerkrankungen werden als Alzheimer diagnostiziert. Bislang gibt es keine Therapie, die die Erkrankung stoppen oder heilen könnte. Symptome können aber gemildert, der Verlauf verlangsamt werden.

Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen nimmt mit dem Lebensalter zu: Sind in der Altersgruppe von 70 bis 74 Jahre noch unter vier Prozent betroffen, so sind es bei den 80- bis 84-Jährigen bereits mehr als 15 Prozent, bei den über 90-Jährigen mit 41 Prozent sogar rund zwei Fünftel. In Einzelfällen können aber auch unter 65-Jährige an einer Demenz erkranken.

In der Bundesrepublik gehen Experten von rund 1,7 Millionen Betroffenen aus. Weil die Menschen immer älter werden, könnten es 2050 schon drei Millionen sein. Pro Jahr erkranken nach unterschiedlichen Berechnungen zwischen 160.000 und 300.000 Bundesbürger neu. Die menschlichen, aber auch die finanziellen Belastungen sind erheblich: Grobe Kostenschätzungen für Deutschland gehen von 40 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr aus.

Weltweit gibt es nach Schätzungen derzeit rund 47 Millionen Demenzkranke; jedes Jahr kommen mehr als 7 Millionen Neuerkrankungen hinzu. Für 2050 werden rund 135 Millionen Betroffene prognostiziert. Die internationale Alzheimer-Organisation bezeichnet die Krankheit deshalb als "globale Epidemie" (KNA, 16.09.2018).