Seit mehr als 20 Jahren steht die Notfallseelsorge Menschen in akuten Notsituationen bei: unmittelbar, überkonfessionell und professionell. Aus einer anfänglich von Einzelpersonen getragenen Initiative hat sich eine seelsorgliche Institution geformt, die heute aus unserer Gesellschaft nicht mehr fortzudenken ist.
Notfallseelsorge in Deutschland präsentiert sich heute als gut organisiertes, flächendeckendes System, das Menschen in seelischen Notlagen professionelle Begleitung und Betreuung anbietet.
Notfallseelsorge wird vor Ort in ökumenischer Verantwortung wahr genommen. Seelsorgerinnen und Seelsorger der evangelischen und katholischen Kirche sowie verschiedener Freikirchen arbeiten zum Wohl der zu betreuuenden Personen intensiv und vertrauensvoll zusammen.
Notfallseelsorge ist über die örtlichen Notfallzentralen durch den Notarzt/Rettungdienst oder Einsatzleiter von Polizei und Rettungsdienst jederzeit erreichbar. Dort sind entsprechende Rufbereitschaften fest installiert, die für schnelle und unkomplizierte Hilfe Sorge tragen. (notfallseelsorge.de/24.07.2021)
Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches Angebot der Kirchen, das Menschen in akuten Krisen wie Unglückfällen beistehen soll. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Rettungs- und Hilfsdiensten. Bundesweit leisten nach kirchlichen Angaben derzeit rund 7.500 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter pro Jahr etwa 21.000 Einsätze. Neben Pfarrerinnen und Pfarrern engagieren sich viele Ehrenamtliche in diesem Bereich, die speziell für diese Aufgabe geschult wurden. Seit 1998 sind die Notfall-Beauftragten der evangelischen Landeskirchen in der Konferenz Evangelischer Notfallseelsorger organisiert. Ihr entspricht auf katholischer Seite die Konferenz der Diözesanbeauftragten für Notfallseelsorge.
Große Einsätze waren etwa die ICE-Katastrophe in Eschede bei Celle am 3. Juni 1998 oder auch der Tsunami 2004. Damals wurden deutsche Notfallseelsorger nach Thailand geschickt. In der Mehrheit stehen die Notfallseelsorger aber bei der sogenannten "stillen Katastrophe im dritten Stock" den Menschen bei. Sie begleiten Angehörige nach einem Suizid oder plötzlichen Kindstod oder überbringen oftmals gemeinsam mit Polizisten die Nachricht, wenn ein nahestehender Mensch verunglückt ist. (epd/Stand 28.03.17)