Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort "Kardinal" leitet sich vom lateinischen Wort "cardo" (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei.
Zu Kardinälen werden die Leiter aller römischen Kongregationen wie auch die Chefs anderer wichtiger Kurienbehörden ernannt. Außerdem ist die Würde traditionell an große und wichtige Diözesen gebunden. In Deutschland gelten Köln und München als traditionelle Kardinalssitze.
Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei einem Konsistorium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem hellroten Gewand das Kardinalsbirett aus der Hand des Papstes. In der Vergangenheit bestand das Kardinalskollegium mehrheitlich aus Europäern, mit einem sehr großen Anteil an Italienern. Verstärkt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) vollzieht sich eine Internationalisierung. Europa stellt immer noch die größte Gruppe, jedoch nicht mehr mit absoluter Mehrheit. (kna, 25.09.2020)
Acht Deutsche gehören dem Kardinalskollegium an: Walter Brandmüller (89), Paul Josef Cordes (83), Walter Kasper (85), Reinhard Marx (64), Gerhard Ludwig Müller (70), Karl-Josef Rauber (84), Friedrich Wetter (90) und Rainer Maria Woelki (61). Von ihnen wären aber bei einer Papstwahl nur die drei unter 80-Jährigen stimmberechtigt: Marx, Müller und Woelki. (kna/Stand 27.06,2018)