Heiner Geißler über Heiner Geißler, Gott und die Politik
Ich wollte die Welt verbessern und bin deswegen in den Jesuiten Orden eingetreten. Aber das ging nicht gut. Und deswegen bin ich, glaube ich, für die Politik berufen.
Also auf jeden Fall bin ich nicht römisch- katholisch, sondern katholisch. Und ich halte Jesus für den bedeutendsten Menschen, den es in der Weltgeschichte gegeben hat. Und deswegen bin ich gern ein Anhänger von Jesus.
Ohne Mut kann man in der Politik nichts erreichen. Weil man nichts durchsetzen kann. Das heißt, man muss bereit sein, auch Schwierigkeiten, sogar Streit auf sich zu nehmen. Und dazu gehört auf jeden Fall Zivilcourage.
Ein guter Demokrat muss auch die Meinung anderer gelten lassen und erkennen, dass es in der Politik keine absoluten Wahrheiten gibt, aber dass die Politik auch ein ethisches Fundament braucht. Und das kann nur in der Demokratie realisiert werden.
Wer in Not ist verdient Hilfe, weil dieses eine Pflicht ist. Und zwar eine Pflicht, die sich aus dem Evangelium ergibt, aus der Geschichte die Jesus über den Samariter erzählt hat. Wo er ja den Pharisäer fragt, wer von den Drei der Priester, der Levit oder der Samariter, war der nächste für den Überfallenen. Und das heißt wir alle, auch die Zuhörer, sind die Nächsten für diejenigen, die in Not sind.
Bei Attac bin ich Mitglied geworden als ich begriffen habe, dass wir auch an den Börsen der Welt eine Umsatzsteuer benötigen bei einem Umsatz von zwei Billionen Dollar jeden Tag. Und Attac hat sich dafür als erste Organisation eingesetzt.
Die Berge sind für mich in der Natur das Größte und das Schönste. Und immer eine Zuflucht, aber auch die Chance frei und unabhängig zu sein.
(Erstausstrahlung am 18.04.2017)