Papst ruft "mit Sorge" zum Friedensgebet für die Ukraine auf

Franziskus mahnt zu weiterem Dialog

Angesichts zunehmender Spannungen um die Ukraine hat Papst Franziskus eindringlich zu weiteren Dialogbemühungen gemahnt. Zudem würdigte der Papst vier in El Salvador selig gesprochenen Märtyrer als "heldenhafte Vorbilder".

Papst spendet Segen beim Angelus-Gebet / © Andrew Medichini (dpa)
Papst spendet Segen beim Angelus-Gebet / © Andrew Medichini ( dpa )

Das Kirchenoberhaupt rief beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz dazu auf, am kommenden Mittwoch eigens für den Frieden in der Ukraine zu beten. "Mit Besorgnis" verfolge er die zunehmenden Spannungen rund um Ukraine, die einen neuen Schlag gegen den Frieden bedeuten. "Diese stellen Europas Sicherheit in Frage und drohen noch weitergehende Auswirkungen zu haben", warnte das Kirchenoberhaupt sichtlich bedrückt.

Alle Menschen guten Willens bitte er um das Gebet, damit jede politische Aktion und Initiative mehr der Geschwisterlichkeit aller Menschen diene als den Einzelinteressen der jeweiligen Parteien. Diese verfolgten ihre Strategien oft zum Schaden anderer. Dies aber verrate die Berufung jedes Menschen. Konkrete Parteien oder militärische Aktionen nannte der Papst nicht.

Angelus-Gebet

Der Angelus Domini (lat.), Der Engel des Herrn (dt.), auch Angelus, ist ein Gebet, das die Menschwerdung Jesu Christi durch Maria zum Thema hat. Es besteht aus drei Betrachtungsworten aus dem Lukas- sowie dem Johannesevangelium und beginnt mit den Worten: Angelus Domini nuntiavit Mariae ("Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"). Traditionell wird zum "Angelus-Gebet" um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr durch das Läuten der Kirchenglocken gerufen ("Angelus-Läuten").

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Franziskus würdigt neue Selige in El Salvador

Der Papst hat vier am Samstag in El Salvador selig gesprochenen Märtyrer als "heldenhafte Vorbilder" gewürdigt. Bis zum Vergießen des eigenen Bluts hätten sie an der Seite der Armen das Evangelium verkündet und seien für Gerechtigkeit eingetreten, so das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet. Ihr Beispiel möge jeden Christen dazu ermutigen, "mutige Mitarbeiter der Geschwisterlichkeit und des Friedens zu sein".

Die neuen Seligen sind der Jesuit Rutilio Grande und seine beiden Begleiter Nelson Rutilio Lemus und Manuel Solorzano sowie um der italienische Ordensmann Cosme Spessotto. Grande und seine Begleiter wurden 1977 ermordet. Großgrundbesitzer reklamierten die Tat für sich. Spessotto wurde 1980 getötet. Die Taten gehören zur Vorgeschichte beziehungsweise der ersten Phase eines blutigen Bürgerkriegs in dem mittelamerikanischen Land, der erst 1992 endete.

Quelle:
KNA