Der 85-Jährige äußerte sich am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Dieser ethische Grundsatz betreffe alle Menschen, nicht nur Christen oder Gläubige, betonte der Papst.
Franziskus erinnerte daran, dass der Tod nicht vermeidbar sei. Irgendwann komme daher der Punkt, nachdem alles Menschenmögliche getan sei, an dem er ohne weitere Therapie akzeptiert werden müsse. Dabei sei es wichtig, die Menschen im Sterben zu begleiten, auch mit der Palliativmedizin. Diese dürfe jedoch nie mit der Beihilfe zum Suizid verwechselt werden.
Ältere Menschen nicht isolieren
Vor diesem Hintergrund rief der Papst dazu auf, ältere Menschen nicht zu isolieren, oder gar zu versuchen, ihr Sterben zu beschleunigen. Das sei immer falsch, so Franziskus, der seit einigen Wochen in seinen Katechesen über den Heiligen Josef spricht. Dieser gilt auch als Patron der Sterbenden.
Am Donnerstag veranstaltet der Päpstliche Rat für das Leben ein Online-Seminar zur Palliativmedizin. Ziel der Palliativmedizin ist nicht mehr Heilung, sondern bestmögliche Lebensqualität für sterbenskranke Menschen.
Ukraine hat Frieden verdient
Weiterhin hat Papst Franziskus seine Bitte um Frieden in der Ukraine bekräftigt. "Krieg ist ein Wahnsinn, ein Unsinn", mahnte er in der Audienzhalle im Vatikan. Zugleich bedankte er sich bei allen, die am weltweiten Friedensgebet für die Ukraine Ende Januar teilgenommen hatten.
Franziskus hat bereits mehrfach seine Sorge über die Lage in der Region zum Ausdruck gebracht. Das Volk habe in der Geschichte, etwa im Zweiten Weltkrieg, bereits viel Leid erleben müssen. Die Ukraine habe Frieden verdient, so Franziskus.
Russland hat an den Grenzen zur Ukraine nach Angaben Washingtons und Kiews mehrere Tausend Soldaten zusammengezogen. Moskau weist den Vorwurf zurück, einen Militäreinsatz vorzubereiten und spricht von einer Übung. Die internationale Gemeinschaft ist in Alarmbereitschaft und droht Russland Sanktionen an. Parallel laufen diplomatische Bemühungen der EU zur Beilegung der Krise.