Kardinal Woelki hält sich laut Medienbericht in Rom auf

Gespräche im Vatikan

Kardinal Rainer Maria Woelki hält sich einem Zeitungsbericht zufolge während seiner Auszeit derzeit zu Gesprächen in Rom auf. Er sei dort am Mittwoch eingetroffen, so der "Kölner Stadt-Anzeiger" und beruft sich auf Bistumskreise.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Marcel Kusch (dpa)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Marcel Kusch ( dpa )

Wie weiter verlautete, ist eine Begegnung mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, geplant. Ob es auch eine Audienz bei Papst Franziskus geben werde, sei nicht bekannt.

Auch Steinhäuser war in Rom

Dem Bericht zufolge hatte sich kürzlich auch der Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser, in Rom aufgehalten. Er habe der Bischofskongregation einen Bericht zur Lage und zur Einschätzung einer möglichen Zukunft des Erzbistums unter Woelkis Leitung überbracht.

Im Erzbistum Köln sorgt seit Monaten vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen für eine Vertrauenskrise. Woelki befindet sich seit Oktober in einer mit dem Papst verabredeten Auszeit, um die Querelen aufzuarbeiten. Franziskus hatte nach einer Untersuchung erklärt, der Kardinal habe "große Fehler" vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Bis zum Ende der Auszeit leitet Steinhäuser die mitgliederstärkste deutsche Diözese.

Probleme im Erzbistum "nicht gelöst"

Dort gibt es weiterhin Unmut vor der geplanten Rückkehr Woelkis. Die Krise sei durch die fünfmonatige Unterbrechung "nicht gelöst" worden, sagte der oberste Vertreter der Laien, Tim Kurzbach, kürzlich dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Es sind derzeit nicht die geringsten Anzeichen erkennbar, dass nach dem 2. März etwas anders wird. Im Gegenteil", fügte der Vorsitzende des Diözesanrates hinzu.

Er forderte eine Befragung der Kirchenbasis, ob es mit Woelki als Erzbischof eine Zukunft geben könne, und sieht auch den Vatikan am Zug: "Jetzt ist Rom in der Verantwortung, das Erzbistum nicht sehenden Auges in die Kernschmelze laufen zu lassen."

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken hat es die meisten Mitglieder, gefolgt von Münster, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (je rund 1,8 Millionen). Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro. Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)

 

Quelle:
KNA