"Die Junta von Myanmar ermordet Menschen mit Waffen, die auf dem Weltmarkt beschafft wurden, und das muss aufhören", sagte Ismail Wolff, Regionaldirektor von Fortify Rights, in dem am Dienstag in Bangkok veröffentlichten Report über die Armee-Gewalt im überwiegend christlichen Kayah.
Wolff forderte den UN-Sicherheitsrat sowie den südostasiatischen Staatenbund ASEAN auf, ein Waffenembargo zu beschließen und durchzusetzen. In dem Bericht dokumentiert Fortify Rights eine große Zahl von Angriffen seit Mai 2021 bis Januar 2022 auf Zivilisten, Wohnhäuser, Kirchen, Camps für Vertriebene und andere nichtmilitärische Ziele im Bundesstaat Kayah an der Grenze zu Thailand. Nach Informationen der Bürgerrechtsorganisation "Justice for Myanmar" sind Russland und China die größten Waffenlieferanten an die Armee von Myanmar.
Hunderttausende auf der Flucht
Seit dem Putsch vom 1. Februar 2021 sind in Kayah nach Angaben der UN-Flüchtlingskommission mehr als 91.000 der 300.000 Einwohner vor den Kämpfen geflohen. In ganz Myanmar wurden durch den Bürgerkrieg der Armee gegen den Widerstand bisher mehr als 450.000 Menschen vertrieben.
Zu einer Konferenz der ASEAN-Außenminister, die an diesem Dienstag in Phnom Penh beginnt, war Myanmar nicht eingeladen, obwohl sich Kambodschas Premierminister Hun Sen als amtierender ASEAN-Vorsitzender dafür stark gemacht hatte. Vor allem Indonesien, Singapur, Malaysia und die Philippinen hatten Hun Sen für seinen Alleingang scharf kritisiert. Das Außenministertreffen ist seit Oktober die dritte Konferenz des Staatenbundes, zu der Myanmar wegen seines Boykotts des von ASEAN im April beschlossenen Plans zur Beilegung des Konflikts im ehemaligen Birma demonstrativ ausgeladen wurde.