"Denken Sie an mehr als eine halbe Million Tote und Verwundete, 90 Prozent der Bevölkerung leben laut UN-Zahlen an der Armutsgrenze", sagte Zenari dem "Osservatore Romano" am Dienstag im Interview.
Derzeit machten vor allem die kalten Temperaturen der syrischen Bevölkerung zu schaffen. Säuglinge und Kleinkinder seien im Schnee erfroren, so Zenari. Leider sei die Lage in Syrien seit einigen Jahren in Vergessenheit geraten.
Syrische Tragödie nicht vergessen
Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, Syrien nicht sich selbst zu überlassen. Es fehle an Nahrungsmitteln, Medikamenten und Krankenhäusern. Zenari rief zudem die Medien auf, die syrische Tragödie nicht zu vergessen.
Seit 2011 herrscht in Syrien Krieg. Schätzungen zufolge starben dabei bislang mehr als eine halbe Million Menschen, rund 13 Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen.
Mitte März soll auf Anregung des Präfekten der Kongregation für die orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine internationale Konferenz stattfinden. Titel der Veranstaltung ist "Synodale Kirche und die Ausübung der Nächstenliebe". Teilnehmer sind Vertreter des Vatikan, einiger Bischofskonferenzen sowie internationaler Organisationen.