Marx ruft zu Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auf

"Wir lassen euch nicht allein!"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx nennt den Angriff auf die Ukraine vor allem einen Angriff gegen Menschen, Freiheit und Demokratie. Er sei dankbar für die Menschen, die in Europa für den Frieden aufstehen.

Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Krieg ist kein Zeichen von Stärke, sondern ein Zeichen von Schwäche; auch wenn militärische Stärke und laute Parolen anderes vorgeben", erklärt der Erzbischof von München und Freising in einem Beitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks. Krieg sei immer eine Niederlage der Menschheit. Letztlich sei Krieg ein Versagen der Politik. Der Beitrag wird am 5. März auf Bayern 2 um 17.55 Uhr ausgestrahlt.

Viele Menschen seien in diesen Tagen sprachlos und wütend, "denn plötzlich steht die Welt auf dem Kopf: In Europa ist Krieg. Das macht vielen Menschen Angst, auch bei uns", so Marx. Wie es den Menschen in der Ukraine gehe, lasse sich nur erahnen. "Menschlichkeit und Krieg sind nicht vereinbar. Das vertreten im Kern auch alle Religionen." Dennoch seien Menschen zum Krieg fähig, auch wenn er "im tiefsten ein Zivilisationsbruch ist". Umso dankbarer zeige sich Marx, dass die Menschen in Europa und in vielen Ländern der Erde zusammenstünden und aufstehen würden für den Frieden, "dass sie solidarisch sind in Worten und im Handeln".

Deutliche Botschaft

Respekt verdient nach Ansicht des Kardinals vor allem der Mut der Menschen in der Ukraine wie auch der jener Menschen, "die in Russland ihren Machthabern widerstehen. All das stoppt noch keinen Panzer und hält noch keine Rakete auf." Dennoch sei dies ein lebensrettendes Zeichen für die Schwestern und Brüder in der Ukraine. Als katholische Kirche in Bayern gehe die Botschaft an sie: "Wir lassen euch nicht allein! Wir beten für euch und wir helfen euch! Wir unterstützen die Menschen, die fliehen und die, die im Land bleiben! Wir beklagen mit euch die Toten und Verletzten!"

Der Kardinal ruft dazu auf, Vertrauen zu haben in "die Kraft der Gebete in allen Sprachen und in allen Religionen, die Hoffnung geben". Die Fastenzeit in diesem Jahr müsse "zu einer Zeit des Gebetes für den Frieden werden, zu einer Zeit der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und auf der Flucht".

Marx zitiert Papst Franziskus mit den Worten: "Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat." Umso größer sei die Verantwortung "aller in Politik und Gesellschaft und auch in den Religionen, alles zu tun, um Frieden zu schaffen. Seien wir also Friedensstifter", mahnt Marx.

Quelle:
KNA