Zu Beginn der Vollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe in Vierzehnheiligen verwies der Apostolische Nuntius auf entsprechende Äußerungen von Papst Franziskus. Demnach ersetzt die Synodalität den sogenannten Primat (Vorrang) des Papstes nicht, vielmehr ergänzten sich beide Prinzipien wechselseitig.
Noch bis Ende des 20. Jahrhunderts war die katholische Kirche als eine vom Papst beherrschte Entscheidungs-Hierarchie von oben nach unten verfasst. Mehr als seine Vorgänger versucht derzeit Papst Franziskus, synodale Debatten und Entscheidungen einzuführen. Diese ähneln demokratischen Prozessen mit Mehrheitsentscheidungen, sind aber nicht damit identisch.
Tradition und Lehramt
Eterovic betonte in seinen Ausführungen, dass auf einem synodalen Weg neben der Bibel auch die Sakramente sowie die "lebendige Tradition der Kirche, die auf authentische Weise vom lebendigen Lehramt der Kirche ausgelegt wird", entscheidend seien. Indirekt erteilte er damit radikalen Veränderungen eine Absage.
Die deutschen Bischöfe wollen bei ihrer viertägigen Vollversammlung zwei Tage der Debatte über die theologischen Grundlagen weitreichender Reformen widmen, wie sie der Synodale Weg in Deutschland mit großer Mehrheit fordert.