Wie das Meinungsforschungsinstitut Rating (Donnerstag) in Kiew mitteilte, befürworten auch 52 Prozent der Gläubigen dieser Kirche, die dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. untersteht, einen solchen Bruch; 13 Prozent von ihnen seien dagegen.
1.200 Erwachsene befragt
Das Institut befragte nach eigenen Angaben am 8. und 9. März 1.200 Erwachsene in allen ukrainischen Bezirken mit Ausnahme des Donbass' und der Krim. Kyrill I. ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Den Krieg Russlands gegen die Ukraine rechtfertigte das Kirchenoberhaupt als einen "metaphysischen Kampf" im Namen "des Rechts, sich auf der Seite des Lichts zu positionieren, auf Seiten der Wahrheit Gottes, auf Seiten dessen, was uns das Licht Christi, sein Wort, sein Evangelium offenbaren".
Keine Fürbitten mehr für Kyrill I.
Auch einzelne Bischöfe der ukrainischen Kirche des Moskauer Patriarchats protestierten gegen Kyrills Haltung zum Krieg. Sie sprachen bei Gottesdiensten keine Fürbitten mehr für ihn, was innerorthodox eine besonders schwere Sanktion ist. Die moskautreue Kirche ist in der Ukraine die Glaubensgemeinschaft mit den meisten Pfarreien. Allerdings bekannten sich in Umfragen deutlich mehr Bürger des Landes zur 2018 gegründeten eigenständigen (autokephalen) orthodoxen Kirche der Ukraine als zu ihr.