Laien im Bistum Münster wollen mehr Mitwirkungsrechte

"Wunschliste" Bischof Genn übergeben

Die oberste Laienvertretung des Bistums Münster hat sich mit kirchlichen Reformvorschlägen an Papst Franziskus gewandt. Der Diözesanrat bündelte Rückmeldungen von Gläubigen zum weltweiten Synodalen Weg über die Zukunft der Kirche.

Symbolbild Priester und Laien in liturgischen Gewändern / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Priester und Laien in liturgischen Gewändern / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Zusammenfassung überreichte man an Bischof Felix Genn zur Weitergabe an den Vatikan, wie das Bistum Münster am Samstag mitteilte.

Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner (dpa)
Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner ( dpa )

Zu den zentralen Voten zählten mehr Mitwirkungsrechte für Laien und weniger Macht für Priester, die Schaffung von Dialogforen, mehr Geschlechtergerechtigkeit, Zulassen von mehr Vielfalt, keine Ausgrenzungen mehr und weniger Hindernisse für die Ökumene.

Überprüfung der Gremienstruktur gefordert

Weiter sprachen sich Katholiken des Bistums dafür aus, die künftigen pastoralen Räume weniger von den Strukturen und mehr von den Menschen und ihren Bedürfnissen her aufzubauen. Zudem wurde die Nutzung zeitgemäßer Kommunikationswege und eine Überprüfung der Gremienstruktur auf allen kirchlichen Ebenen gefordert.

 St.-Paulus-Dom in Münster / ©  Friso Gentsch (dpa)
St.-Paulus-Dom in Münster / © Friso Gentsch ( dpa )

Der Diözesanrat überreichte Genn die Rückmeldungen in seiner letzten Sitzung der laufenden Legislaturperiode. Der Bischof dankte dem Gremium für seine Arbeit: "Ich nehme sehr viel aus diesen Sitzungen mit, und vieles von dem, was ich tue und entscheide, bekommt dadurch eine andere und eigene Akzentuierung."

Synodaler Prozess auf Weltkirchenebene

Papst Franziskus hatte im Oktober den synodalen Prozess eröffnet, einen auf gut zwei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog. Die von ihm formulierten Fragen sollen zunächst auf Ortsebene behandelt werden.

Papst Franziskus eröffnet Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus eröffnet Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Dann folgt ein Prozess auf Kontinentalebene, der dann in eine Versammlung der Bischofssynode im Oktober 2023 in Rom münden soll.

Die Synode soll über die gesammelten Themen beraten und Reformvorschläge an den Papst formulieren. Parallel läuft in Deutschland auch ein breit angelegter, von den deutschen Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufener Reformprozess, der Synodale Weg.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA