Kardinal fordert Entschuldigung von Perus Präsidenten

Vorwurf bezahlter Demonstranten

Der peruanische Kardinal Pedro Barreto hat den marxistischen Präsidenten Pedro Castillo aufgefordert, in die Unruheprovinz Huancayo zu reisen. Dort kam es jüngst am Rande von Protesten zu tödlichen Zusammenstößen.

Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Die Proteste am 2. April richteten sich gegen hohe Preise für Benzin, Düngemittel und Nahrungsmittel.

Die Menschen seien verletzt, weil der Präsident die Anführer der Proteste beleidigt habe. Wenn es jetzt etwas gäbe, was die Situation noch schlimmer mache, dann dass sich Castillo nicht entschuldigt habe und nicht traue, hierher zu kommen, zitiert die Tageszeitung "La Republica" Kardinal Barreto.

Pedro Castillo, Präsident von Peru / © Alan Santos (dpa)
Pedro Castillo, Präsident von Peru / © Alan Santos ( dpa )

Castillo hatte den Anführer und Köpfen der Proteste vorgeworfen, sie würden für die Demonstrationen bezahlt. In der Region hatten bei der jüngsten Wahl 60 Prozent der Wähler ihre Stimme Castillo gegeben.

Bauern lehnen Vermittlungsergebnis ab

Am Wochenende hatten die Regierung und ein Teil der Demonstranten eine Übereinkunft erzielt, die eine Beendigung des Ausstandes nach sich ziehen soll. Das Portal "Gestion" berichtete am Sonntagabend, dass Bauern aus Huancayo eine wichtige Verbindungsstraße blockiert hätten und den sofortigen Rücktritt des Präsidenten forderten.

Sie lehnten das Vermittlungsergebnis zwischen der Regierung und einigen Streikführern ab. Laut "El Comercio" waren am Rande der Proteste drei Menschen, darunter ein Minderjähriger, ums Leben gekommen. Insgesamt 15 Polizisten seien verletzt worden.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA