Die gut 20 jungen Männer aus dem westafrikanischen Land sind seit einigen Jahren in Deutschland. Ihr Protestcamp hatten sie erst am Münchner Königsplatz aufgeschlagen, inzwischen befindet es sich im Stadtteil Westend.
Wunsch nach Arbeit und Integration
Seit Oktober demonstrieren die Männer für ein Bleiberecht: "Wir kämpfen für die Erlaubnis und die Möglichkeit zu arbeiten und uns zu integrieren", heißt es auf einem Plakat. Unterstützt und versorgt werden sie unter anderem von den umliegenden katholischen und evangelischen Pfarreien sowie von der Caritas.
Solidarität mit Geflüchteten
Marx versicherte den Flüchtlingen am Donnerstag die Solidarität der Kirche und betonte: "Wir lassen Euch nicht allein." Trotz der entsetzlichen Bilder aus der Ukraine und angesichts der vielen Menschen, die vor dem Krieg nach Deutschland geflohen seien, dürfe es es keine Flüchtlinge erster oder zweiter Klasse geben. Die Kirche zeige deshalb auch weiter Interesse an jenen, die oft vergessen seien.
Gesetz verbietet Arbeitsaufnahme
Der Kardinal erinnerte in diesem Zusammenhang an das von der neuen Bundesregierung forcierte Programm "Spurenwechsel". Dieses soll bereits integrierten Flüchtlingen helfen, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Den jungen Männer aus Sierra Leone erlaubt die Gesetzgebung derzeit nicht zu arbeiten.
Laut dem kirchlichen Hilfswerk missio Aachen ist Sierra Leone vor allem für seinen Diamantenreichtum bekannt. Doch der für mehr als ein Jahrzehnt andauernde Rebellenkrieg, Ebola sowie Misswirtschaft und Korruption machten das Land zu einem der Ärmsten weltweit. Die Corona-Pandemie habe den Staat nun noch einmal besonders hart getroffen.