Im Rahmen der "Aktion Neue Nachbarn" engagieren sich aktuell über 10.000 Menschen ehrenamtlich, auf vielfältige Weise. So werden Sprachkurse, Beratungsplätze und Ämtergänge organisiert und auch diejenigen begleitet, die privat Geflüchtete aufnehmen. Zudem stärkt die Aktion die Integration von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen.
"Es ist einfach ein Segen, dass die Aktion Neue Nachbarn bereits mehrere Jahre besteht und sich zahlreiche Menschen schon in diesem Netzwerk für Geflüchtete auskennen. Gute Ideen, Erfahrungen und auch professionelle Hilfen können rasch eingesetzt und weitergegeben werden. Das alles unterstützt natürlich enorm", sagt der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel, der auch Leiter der Aktion Neue Nachbarn ist. Seit 2014 stehen die Angebote der Aktion allen Geflüchteten zur Verfügung: "Wir helfen allen Menschen, die auf ihrer Flucht bei uns ankommen, selbstverständlich unabhängig von ihrer Herkunft. Entscheidend ist die persönliche Hilfsbedürftigkeit und nicht die Krisenregion, aus der jemand kommt."
Ehemalige Geflüchtete helfen mit
Unter den mehr als 10.000 Engagierten, die sich im Rahmen der "Aktion Neue Nachbarn" aktuell natürlich besonders um die Ankommenden aus der Ukraine kümmern, sind viele Helferinnen und Helfer, die selbst in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind. "Menschen mit eigener Fluchtgeschichte gelingt es meist sehr schnell, Verständnis und Vertrauen aufzubauen", so Hensel.
20 hauptamtliche Integrationsbeauftragte im Erzbistum Köln unterstützen das Engagement der vielen Flüchtlingshelferinnen und -helfer in den Kirchengemeinden und Verbänden der Caritas. Vielerorts gibt es Willkommenstreffs, in denen sich gerade auch Russisch und Ukrainisch sprechende Menschen engagieren. An den erzbischöflichen Schulen im Erzbistum Köln begleiten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, mitfinanziert aus der Aktion Neue Nachbarn, die Integration von Kindern aus der Ukraine und anderen Regionen der Welt.
Veranstaltungen zur Unterstützung
Zusätzlich bieten die Einrichtungen des Bildungswerks der Erzdiözese Köln Kurse und Veranstaltungen zur Unterstützung der Geflüchteten und ihrer Helferinnen und Helfer an. Es werden Sprachkurse mit unterschiedlichen Niveaustufen und zeitlichen Umfängen geplant, nicht selten ist auch die Kinderbetreuung inklusive. Aktuell werden Möglichkeiten des Distanzunterrichts mit den ehemaligen Klassenverbänden der Ukraine oder auch Spielgruppen für Kleinkinder organisiert. Die Nachfrage nach Sprachkursen und Eltern-Kind-Angeboten ist in den vergangenen Tagen so gestiegen, dass sie vom zuständigen pädagogischen Personal kaum noch zu bewältigen ist. Das Bildungswerk rechnet für das zweite Quartal mit einer Verdoppelung des aktuell schon geplanten Angebots von 164 Kursen.
Innerhalb des Kölner Erzbistums werden derzeit zahlreiche Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt – dazu gehören Räume in Pfarrhäusern (etwa in St. Gereon in Köln-Merheim oder in St. Konrad in Neuss), Notunterkünfte in ehemaligen Altenheimen der Caritas, aber auch etliche Privatwohnungen von Engagierten aus den Kirchengemeinden. "Für einen genauen Überblick ist es noch zu früh. Das Engagement ist eben nicht staatlich reguliert, sondern vor allem durch die großartige private Hilfsbereitschaft geprägt", so Hensel. "Es sind gerade auch die Flüchtlings- und Willkommensinitiativen vor Ort, die – unterstützt durch die Aktion Neue Nachbarn – in der Lage sind, rasch und verbindlich so manchen Wohnraum anzubieten."
Das Erzbistum Köln hat darüber hinaus kostenlos Gästezimmer in seinen Tagungshäusern – im Maternushaus in Köln, im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg und im KSI in Siegburg – zur Verfügung gestellt. Unterstützt werden die Engagierten in der Flüchtlingshilfe von den Fachdiensten für Integration und Migration der Caritas und den Jugendmigrationsdiensten der katholischen Jugendagenturen.