Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte Bätzing, er teile das Gefühl der Unsicherheit, das viele Menschen in diesen Zeiten hätten. "Viele Sicherheiten der vergangenen Jahre sind weg", sagte der 61-jährige Bischof. Gerade in dieser Situation schenke das Osterfest neue Impulse und Hoffnung.
"Der Tod und seine Kumpanen, die Kriegsverbrechen, das Leiden der Unschuldigen - das alles wird nicht das letzte Wort sein", betonte er. "Die Opfer der Geschichte bekommen Gerechtigkeit. Gott schafft diese Gerechtigkeit."
Christen sollen für Gerechtigkeit einstehen
Gewalt gehöre leider auch zum menschlichen Leben. "Wir können ganz Großes erschaffen und sind die schrecklichsten Lebewesen, die es geben kann, wenn wir anderen in dieser Weise ungerechte Gewalt zufügen", führte Bätzing aus.
Jesus sei genau gegen diese Gewalt eingestanden. Deswegen stünden Christen ein für Versöhnung, Vergebung, Gewaltlosigkeit. Sie träten für Gerechtigkeit ein.
Ungerechte Angriffe auch mit Waffen kontern
Frieden zu suchen und zu unterstützen, sei die Aufgabe aller Christen, unterstrich Bätzing. Er sei dankbar, dass es Gruppen in der Kirche gibt, die nicht müde werden zu sagen, dass Waffen die Gewalt verschärfen.
Trotzdem ringe sich die Kirche zu der Position durch, wo ungerecht angegriffen werde, müsse man Unterstützung leisten - manchmal auch mit Waffen. "Das ist die Ultima Ratio, aber das ist zugleich unser Dilemma."