Religionsstatistik laut Experte in Afrika stark beeinflusst

Manipulation und ungenaue Zählungen

Ein Religionswissenschaftler hat die religiöse Erfassung in Afrika als "hoch politisiert" kritisiert. Religion werde oft in den Zusammenhang mit Politik gebracht. Eine Unterscheidung von Glaubensgruppen sei zudem sehr unzureichend.

Ordensfrau vor der Kirche Sainte-Anne de Kassai in Bangui (Zentralafrikanische Republik) / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Ordensfrau vor der Kirche Sainte-Anne de Kassai in Bangui (Zentralafrikanische Republik) / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

"Es ist fraglich, wie genau Statistik über religiöse Zugehörigkeit in Subsahara-Afrika tatsächlich ist", wird Pratap Kumar, Professor an der Universität KwaZulu-Natal, von lokalen Medien (Mittwoch) zitiert. Dieser Umstand mache es nicht zuletzt "schwierig", Entwicklungen im Glaubenssektor zu untersuchen.

Manipulation und ungenaue Zählungen

Kumar zufolge wird Religion in Afrika im Zusammenhang mit Volkszugehörigkeit und Politik betrachtet. "Am ganzen Kontinent neigen Politiker dazu, religiöse Führer für ihre Kampagnen zweckzuentfremden", so der Forscher. Ein weiteres Problem seien ungenaue Fragen bei Volkszählungen und Studien sowie eine unzureichende Unterscheidung von Glaubensgruppen. In manchen Fällen werde diese "absichtlich" ignoriert; so solle das Ergebnis verfälscht werden.

Aufholbedarf sieht Kumar vor allem bei "nicht-religiösen" Vertretern. Als solche würden zu oft Atheisten, Agnostiker und Konfessionslose zusammengefasst. Je nach Studie variiere ihr Anteil in Afrika zwischen ein und sieben Prozent. Kumar zweifelt diese Werte an.

Quelle:
KNA
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