Die Passionsspiele in Oberammergau werden am kommenden Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, und der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm werden zusammen die Predigt halten, wie das Erzbistum und das Landeskirchenamt gemeinsam mitteilten.
Zum Friedensgruß werde der Chor der Passionsspiele das israelische Lied "Schalom Aleichem" anstimmen, das die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck bringe. Den Gottesdienst mit gestalten wird der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba aus Südafrika.
Premiere nach zwei Jahren Pause
Anschließend feiert die neue Inszenierung ihre Premiere. Mit zweijähriger coronabedingter Verspätung bringen die Oberammergauer ihr Laienspiel vom Leben, Leiden, Sterben und der Auferstehung auf die Bühne.
Beide Kirchen bieten begleitend zu den Passionsspielen Rahmenprogramme. In den ökumenischen Einführungen wird etwa erläutert, wie das Spiel sich aus den Anfängen heraus bis zu seiner heutigen Form entwickelt hat.
Jahrhundertealtes Pestgelübde
Beide Gemeinden laden zudem während der Passionsspielzeit zu einem "Offenen Raum" ein. Dort werden Leitworte des Passionsgeschehens an sieben Stationen sichtbar gemacht.
Die Passion geht auf ein jahrhundertealtes Pestgelübde zurück. 1633 hatten die Oberammergauer versprochen, alle zehn Jahre die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterbe. Das trat der Überlieferung zufolge ein.