Oberammergau steht vor Passionsspiel-Eröffnung

Gottesdienst zum Auftakt

Am 14. Mail will Oberammergau die Premiere seiner berühmten Passionsspiele feiern. Davor stimmen katholische und evangelische Kirche mit einem gemeinsamen Gottesdienst darauf ein.

Oberammergauer Passionsspiele (shutterstock)

Die Passionsspiele in Oberammergau werden am kommenden Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, und der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm werden zusammen die Predigt halten, wie das Erzbistum und das Landeskirchenamt gemeinsam mitteilten.

Marx und Bedford-Strohm / © kna (KNA)
Marx und Bedford-Strohm / © kna ( KNA )

Zum Friedensgruß werde der Chor der Passionsspiele das israelische Lied "Schalom Aleichem" anstimmen, das die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck bringe. Den Gottesdienst mit gestalten wird der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba aus Südafrika.

Premiere nach zwei Jahren Pause 

Anschließend feiert die neue Inszenierung ihre Premiere. Mit zweijähriger coronabedingter Verspätung bringen die Oberammergauer ihr Laienspiel vom Leben, Leiden, Sterben und der Auferstehung auf die Bühne.

Beide Kirchen bieten begleitend zu den Passionsspielen Rahmenprogramme. In den ökumenischen Einführungen wird etwa erläutert, wie das Spiel sich aus den Anfängen heraus bis zu seiner heutigen Form entwickelt hat.

Jahrhundertealtes Pestgelübde

Beide Gemeinden laden zudem während der Passionsspielzeit zu einem "Offenen Raum" ein. Dort werden Leitworte des Passionsgeschehens an sieben Stationen sichtbar gemacht.

Die Passion geht auf ein jahrhundertealtes Pestgelübde zurück. 1633 hatten die Oberammergauer versprochen, alle zehn Jahre die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterbe. Das trat der Überlieferung zufolge ein.

Oberammergauer Passionsspiele

Die Oberammergauer Passionsspiele gehen auf ein Gelübde von 1633 zurück. Damals versprachen die Bürger des oberbayerischen Ortes regelmäßig das Leiden und Sterben Jesu auf die Bühne zu bringen, sofern niemand mehr an der Pest sterben sollte. An Pfingsten 1634 wurde dafür erstmals die Bühne bereitet, über den Gräbern der Pesttoten. Ab 1680 ging die Gemeinde dazu über, die Aufführungen alle zehn Jahre stattfinden zu lassen.

Das Passionstheater in Oberammergau / © footageclips (shutterstock)
Das Passionstheater in Oberammergau / © footageclips ( shutterstock )

 

Quelle:
dpa
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