Afrikas bislang einziger Covid-Impfstoffproduzent hat die bedeutende Rolle von Kirchen während der Covid-Pandemie gewürdigt. So hätten religiöse Führer "entscheidenden Einfluss", wenn es darum gehe, Menschen in afrikanischen Ländern von der Notwendigkeit einer Schutzimpfung zu überzeugen, sagte Stavros Nicolaou, leitender Vertreter von Aspen Pharmacare, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bisher sind nur etwa 16 Prozent aller Afrikaner gegen Covid-19 geimpft.
Breite Gefolgschaft
Kirchen hätten eine breite Gefolgschaft und die Menschen vertrauten auf das, was ein Pastor oder Bischof sage, so Nicolaou. Deshalb sei es entscheidend, religiöse Führer in den Kampf gegen Covid-19 einzubeziehen. So könne "korrekte, genaue und aktuelle Information" an die Bevölkerung herangetragen werden.
Größter Pharmakonzern afrikanischen Ursprungs
Bei Aspen handelt es sich um den größten Pharmakonzern afrikanischen Ursprungs mit Produktionsstätten rund um die Welt. 2021 erhielt das südafrikanische Unternehmen eine Lizenz, den Impfstoff von Johnson & Johnson unter dem Markennamen "Aspenovax" zu produzieren. Allerdings fühle man sich von globalen Impfinitiativen wie Covax oder Gavi im Stich gelassen: Diese kauften Impfstoffe für Entwicklungs- und Schwellenländer bisher ausschließlich von nicht-afrikanischen Herstellern. Gavi macht einen globalen Überschuss von Vakzinen für die fehlende Bestellung in Afrika verantwortlich.
Derzeit ringen viele afrikanische Staaten mit logistischen Herausforderungen bei ihren Impfkampagnen, hinzu kommt vielerorts Misstrauen in der Bevölkerung. Nicolaou will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei dessen 24-stündigen Besuch in Südafrika an diesem Dienstag bitten, sich für einen Impfstoffkauf aus Afrika einzusetzen.