"Wir beklagen den Überfall auf ein international anerkanntes Land, einen Angriffskrieg, der gegen das in der Charta der Vereinten Nationen verankerte Gewaltverbot verstößt", erklärte die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag auf Twitter. Die entsprechende Erklärung, aus der die Bischöfe zitierten, wurde erstmals am 10. März veröffentlicht.
"Besonders berühren uns die Stimmen von Geistlichen der Russischen Orthodoxen Kirche, die den Krieg gegen die Ukraine verurteilen und zum Frieden mahnen", so die Bischöfe weiter. Vertreter der Kirche sollten sich "davor hüten, sich von nationalen Loyalitäten so bestimmen zu lassen, dass der Friedenswille Gottes in den Hintergrund gerät".
Klare Worte Richtung Patriarch Kyrill
Vom Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., fordern die Bischöfe bereits im März, "seinerseits ein klares Wort zu sprechen und sich vom Krieg eindeutig zu distanzieren".
Zuvor hatte Selenskyj den Kirchen in Deutschland Schweigen gegenüber Patriarch Kyrill I. vorgeworfen. "Wenn ein religiöser Führer solche Untaten und das Abschlachten von Menschen segnet, warum verurteilen ihn andere Kirchenführer dann nicht? Wie können Christen da schweigen?", sagte Selenskyj im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" (Mittwoch). Der ukrainische Präsident äußerte sich anlässlich des bevorstehenden Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Kiew.