Kirche sieht wachsende humanitäre Katastrophe in Myanmar

Bischöfe besorgt

Die katholische Bischofskonferenz von Myanmar zeigt sich besorgt über die "Spirale von Risiken" für das Leben von Unschuldigen, Binnenvertriebenen, Kindern und Kranken. Tausende in den Konfliktregionen des Landes seien auf der Flucht.

Myanmarische Geflüchtete in Thailand (dpa)
Myanmarische Geflüchtete in Thailand / ( dpa )

Millionen hungerten, erklärten die Bischöfe am Mittwoch via Twitter. Der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Bo, dankte als Vorsitzender der Konferenz allen Priestern, Ordensleuten und Katecheten für ihre Arbeit in dieser auch für sie gefährlichen Zeit.

Kardinal Charles Bo / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Charles Bo / © Cristian Gennari ( KNA )

Die UN-Flüchtlingsorganisation schätzt die Zahl der Binnenvertriebenen im mehrheitlich buddhistischen Myanmar aktuell auf mehr als 758.000. In Nachbarländer wie Thailand oder Indien seien über 40.000 geflohen.

Immer wieder werden Kirchen bombardiert 

Seit dem Militärputsch vom Februar 2021 befinden sich weite Teile Myanmars in einem Bürgerkrieg. Die Armee versucht mit Waffengewalt, den anhaltenden Widerstand gegen die Junta zu beenden. Betroffen sind vor allem die beiden Regionen Chin und Kayah mit einem großen christlichen Bevölkerungsanteil sowie Sagaing in Zentralbirma mit vielen katholischen Dörfern.

Immer wieder werden Kirchen und kirchliche Einrichtungen von Artillerie beschossen oder von der Luftwaffe bombardiert. Offenbar setzt die Armee auch Landminen ein, wie ein kürzlich auf Twitter hochgeladenes Video über die Räumung einer Mine vor einer Dorfkirche im Unionsstaat Kayah zeigte.

Hintergrund: Myanmar

Der in Südostasien gelegene Staat Myanmar ist auch unter seinem älteren Namen Burma beziehungsweise Birma bekannt. Das Land grenzt an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch. Größte Stadt ist die am Irrawady-Delta gelegene 5-Millionen-Einwohner-Metropole Rangun/Yangon. Regierungssitz ist seit 2005 Naypyidaw im Zentrum des Landes.

Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi (dpa)
Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi ( dpa )
Quelle:
KNA
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