"Die Menschenwürde und das Recht auf Leben dürfen niemals gefährdet werden. Wir fordern nachdrücklich Respekt vor dem Leben, Respekt vor der Unantastbarkeit der Zuflucht in Gotteshäusern, Krankenhäusern und Schulen", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag aus einer Erklärung der Bischofskonferenz von Myanmar.
Humanitären Zugang erleichtern
Die Bischöfe forderten alle Beteiligten "nachdrücklich" auf, "den humanitären Zugang zu leidenden und intern vertriebenen Menschen zu erleichtern, um ihnen grundlegende humanitäre Hilfe zu leisten", hieß es in der Erklärung. Dabei sei jedoch die Niederbrennung von Häusern in katholischen Dörfern in der Region Sagaing nicht ausdrücklich erwähnt, so Ucanews.
Brand in katholischen Dörfern
Im Mai setzten Truppen der Junta mindestens 450 Häuser in den Jahrhunderte alten katholischen Dörfern Chan Thar und Chaung Yoe in Brand. Deren Bewohner führen ihre Wurzeln auf Portugiesen zurück, die im 16. und 17. Jahrhundert das damalige Königreich Birma besuchten. Die Erklärung war laut Ucanews nach dem Plenum der Bischöfe vom 7. bis 10. Juni in Yangon veröffentlicht und von Kardinal Charles Bo als Vorsitzendem der Bischofskonferenz und Generalsekretär Bischof John Saw Yaw Han unterzeichnet worden.
Christliche Kirchen zerstört
Ebenso wurden demnach Dutzende weitere christliche Kirchen in den Bundesstaaten Kayah und Chin durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss zerstört. Zehntausende Menschen seien vor der Gewalt der Armee auf der Flucht. Chin an der Grenze zu Indien ist der einzige Bundesstaat Myanmars mit einer mehrheitlich christlichen Bevölkerung; in Kayah sind mehr als 40 Prozent der Einwohner Christen. Seit dem Putsch vom 1. Februar 2021 wurden rund 1.900 Menschen, darunter mehr als 100 Kinder, von den Truppen der Junta getötet und über 14.000 inhaftiert.