Rund zwei Drittel der 90.000 Katholiken in Kayah, darunter Priester und Ordensfrauen, seien mit Beginn der Kämpfe im Mai 2021 geflohen, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag) unter Berufung auf Kirchenangaben. Mindestens sieben katholische Kirchen seien von Artilleriebeschuss und Luftangriffen des Militärs getroffen worden.
Kirchen von der Armee niedergebrannt
Insgesamt sind nach Informationen der Vereinten Nationen rund 170.000 der 300.000 Einwohner von Kayah auf der Flucht und mehr als 650 Häuser, darunter Kirchen, Klöster und Schulen, von der Armee niedergebrannt worden. Die Armee benutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde und begehe Massaker an der Zivilbevölkerung. Das Militär hatte im Februar 2021 die gewählte Regierung Myanmars gestürzt und bekämpft seitdem mit äußerster Gewalt Widerstand gegen den Staatsstreich.
Vier Bistümer besonders stark betroffen
Neben Kayah sind die Regionen Chin, Kayin und Teile des Shan-Staates Hotspots des Bürgerkriegs. Auch im überwiegend christlichen Chin beschießt die Armee Kirchen und Flüchtlingslager und brennt ganze Ortschaften nieder. Von den 16 katholischen Bistümern in Myanmar sind Hakha in Chin, Loikaw in Kayah, Pekhon im Shan-Staat und Kalay in Sagaing in Zentralbirma besonders schwer vom Bürgerkrieg um die Militärdiktatur betroffen.