Papst besucht Erdbebenopfer in L'Aquila

Am Grab Coelestins V.

Die mit Spannung erwartete Kardinalsversammlung im Vatikan wird am Sonntagmorgen durch einen Besuch des Papstes in der Abruzzenstadt L'Aquila unterbrochen. Ab Montag beraten die Kardinäle unter anderem über die Kurienreform.

	Papst Franziskus betet am Grabmal von Papst Coelestin V. in der Basilika Santa Maria in Collemaggio in L Aquila / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus betet am Grabmal von Papst Coelestin V. in der Basilika Santa Maria in Collemaggio in L Aquila / © Romano Siciliani ( KNA )

Dort trifft er Betroffene des schweren Erdbebens von 2009 und eröffnet die traditionsreiche Wallfahrt "Perdonanza Celestiniana". Sie geht auf Coelestin V. zurück, der 1294 als erster Papst der Geschichte freiwillig zurücktrat.

20 Geistliche zu Kardinälen erhoben

Am Samstag hatte Franziskus 20 Geistliche aus aller Welt zu Kardinälen erhoben und sie damit in sein wichtigstes Beratergremium aufgenommen; Deutsche waren nicht darunter. Aus Deutschland sind der Münchner Kardinal Reinhard Marx und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nach Rom gereist.

Für Montag und Dienstag hat Franziskus die rund 200 Kardinäle aus allen Erdteilen zu Beratungen über die seit Juni umgesetzte Kurienreform "Praedicate Evangelium" eingeladen. Da das Treffen zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt einberufen wurde, erwarten viele Beobachter ein wichtiges Signal des Papstes für organisatorische Reformen. Unter anderem könnte es um neue Regeln für die nächste Papstwahl, das Konklave, gehen. Seit Samstag ist die Gesamtzahl der Kardinäle von 206 auf 226 gestiegen; davon sind dann 132 unter 80 Jahre alt und damit berechtigt, an einer Papstwahl teilzunehmen.

Messe mit Konzelebration zum Abschluss des Konsistoriums

Während für Montag bislang kein Tagesablauf veröffentlicht wurde, steht für Dienstag ein Termin fest: Um 17.30 Uhr feiert Franziskus eine Messe mit den neuen Kardinälen im Petersdom. Seine Predigt zu diesem Anlass wird mit Spannung erwartet.

Hintergrund: Ablass-Wallfahrt "Perdonanza Celestiniana

Die Ablass-Wallfahrt "Perdonanza Celestiniana" im italienischen L'Aquila findet jährlich am 28. und 29. August statt. Pilgerfahrt geht auf Papst Coelestin V. zurück, der anlässlich seiner Krönung am 29. August 1294 in Santa Maria di Collemaggio verfügte, dass künftig jeder katholische Gläubige an den beiden Tagen den vollständigen Nachlass seiner Sündenstrafen erhalten könne. 

Eine Kirche vor einem Baukran in L'Aquila / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Eine Kirche vor einem Baukran in L'Aquila / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA