Das sagte die Kasachstan-Referentin des katholische Osteuropa-Hilfswerks, Angelika Schmähling, im Interview mit Vatican News. Dadurch komme es zu nicht vielen religiösen Konflikten. Der Staat sei "alles in allem sehr tolerant gegenüber den Religionen".
Weltkongress der Religionen
Papst Franziskus reist vom 13. bis 15. September in die kasachische Hauptstadt Nur-Sultan reisen. Anlass ist der dort stattfindende Weltkongress der Religionen. Ursprünglich sollte dort auch ein Treffen zwischen dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. und Franziskus stattfinden. Jüngst hatte der Patriarch aber sein Kommen abgesagt.
Stattdessen reist eine russische Delegation, dem Vernehmen nach unter Leitung seines Außenbeauftragten, Metropolit Antonij (Sevrjuk), nach Nur-Sultan.
Mehrheitlich muslimisch
Schmähling zufolge wäre Kasachstan ein geeigneter Ort für ein Treffen von Kyrill und Franziskus gewesen, weil der Staat neutral sei; "ein mehrheitlich muslimisches Land, wenn auch zum Moskauer Patriarchat gehörig", so ihre Begründung. Auch sei das Land seit mehr als 20 Jahren von keinem Papst mehr besucht worden. Zuletzt war 2001 Johannes Paul II. in Kasachstan.
Kasachstan ist mehrheitlich muslimisch. Die meisten Christen sind russisch-orthodox und unterstehen dem Moskauer Patriarchat. In der Hauptstadt Nur-Sultan wurde in diesem Jahr die größte Moschee Zentralasiens eröffnet. Aus Sicht von Renovabis-Expertin Schmähling ist der monumentale Bau weniger ein politisches Statement als mehr eine Folge des "verrückten Architekturstils" in der künstlichen Stadt. Diese wurde vor 25 Jahren "quasi aus der Steppe gestampft", mit "Glaspalästen, Wolkenkratzern und Triumphbögen".