Das sagte der Leiter der Hilfsorganisation, Oliver Müller, den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. Die Regierung habe nicht die Ressourcen, um teures Getreide zusätzlich zu erwerben; die Armen könnten weitere Preissteigerungen nicht mehr finanzieren.
Kein sauberes Trinkwasser
Viele Menschen hätten kein sauberes Trinkwasser, so Müller. Die internationale Hilfe sei unzureichend. "Wenn jetzt noch Seuchen dazukommen, haben wir eine extrem dramatische Situation."
Müller kritisierte zudem westliche Regierungen für nicht ausreichendes Engagement beim Klimaschutz. Dessen Ziele dürften trotz der derzeit wirtschaftlich schwierigen Lage nicht aufgegeben werden.
Die Erderhitzung könne auch politische Destabilisierungen nach sich ziehen: "Wenn den Menschen im wahrsten Sinne das Wasser bis zum Hals steht, sie unter einer horrenden Inflation leiden und um ihre Existenz fürchten, ist das eine explosive Mischung."
Humanitäre Hilfe nötig
Caritas international selber helfe Menschen in vom Klimawandel besonders betroffenen Regionen dabei, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen. Die Organisation unterstütze etwa Bauern, höher gelegene Gebäude zur Lagerung von Saatgut zu errichten, sagte Müller.
Von den Fluten in Folge heftiger Regenfällen im Süden Pakistans sind seit Ende August nach UN-Angaben fast 8 Millionen Menschen betroffen und benötigen humanitäre Hilfe. Rund 600.000 Personen, die ihr Zuhause verloren, leben in Camps. Inzwischen seien in Folge der Flutkatastrophe über 1.500 Menschen ums Leben gekommen.