Das meldeten lokale Medien. Sie sehen die Tat im Kontext der aktuellen Unruhen, von Chaos und Unsicherheit im Land.
Angesichts der seit Monaten anhaltenden politischen Dauerkrise hatten vor wenigen Tagen die Bischöfe des ärmsten Karibikstaates ein verheerendes Fazit der Lage gezogen: In allen Teilen Haitis herrsche Armut und Unsicherheit; die Politik führe das Land nicht.
"Das Elend ist zu groß. Die Menschen müssen respektvoll und würdevoll leben und haben jedes Recht darauf", so die Bischöfe. Die Politik müsse ihre Arbeit in den Dienst der Menschen stellen.
Kämpfe zwischen bewaffneten Banden
In Haiti wurden laut den Vereinten Nationen allein in den vergangenen Wochen Hunderte Menschen bei Kämpfen zwischen bewaffneten Banden getötet oder verletzt oder gelten als vermisst. Zudem lägen Berichte über schwere sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen vor; Kinder würden von den Banden zwangsrekrutiert.
Fast 40.000 Menschen aus den ärmsten Regionen der Hauptstadt Port-au-Prince mussten demnach ihre Heimat verlassen, darunter auch unbegleitete Kinder. Vor allem die Hauptstadt wird seit Wochen von schweren Kämpfen zwischen den rivalisierenden Banden "400 Mawozo" und "Chen Mechan" erschüttert.
Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Im Juli 2021 wurde Präsident Jovenel Moise ermordet; die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt. Seitdem führt Ariel Henry als Premierminister die Regierung; einen Termin für Neuwahlen gibt es nicht.