Papst Franziskus hat die personelle Neuaufstellung seiner Kinderschutzkommission abgeschlossen. Am Freitag ernannte er zehn neue und bestätigte zugleich neun bestehende Mitglieder, unter ihnen den deutschen Kinderschutzexperten Hans Zollner. Hinzu kommt der Verantwortliche für die Zusammensetzung der Kommission, der chilenische Kommunikationsexperte Juan Carlos Cruz. Ihn hatte Franziskus bereits im vergangenen Jahr zum Mitglied ernannt. Damit ist die auf 20 Mitglieder erweiterte Kommission vollzählig. Leiter bleibt der Bostoner Kardinal Sean Patrick O'Malley, unterstützt von Sekretär Andrew Small.
Mit der Veröffentlichung der Kurienreform "Praedicate Evangelium" im Frühjahr hatte Franziskus seine 2014 errichtete Kinderschutzkommission an die vatikanische Glaubensbehörde angegliedert. Die eigene Leitung bleibt bestehen. Die Kommission ist nun paritätisch mit je zehn männlichen und weiblichen Fachleuten für den Schutz von Minderjährigen aus fünf Kontinenten besetzt. Die Einrichtung soll neben der Beratung des Papstes den Überblick über das kirchliche Engagement beim Kinderschutz behalten und nachbessern, auch in den nationalen Kirchen.
Kirche für Kinder sicherer machen
Die Bekanntgabe der Kommissions-Mitglieder durch den Heiligen Vater sei ein "weiterer Schritt, um unsere Kirche zu einem immer sichereren Ort für Kinder und gefährdete Personen zu machen", begrüßte Präsident O'Malley die Ernennungen.
Zusammengesetzt ist die Kinderschutzkommission aus drei Bischöfen, drei Ordensschwestern und zwei Priestern sowie zwölf Laien. Unter ihnen sind Vertreter für Kirchenrecht, Soziale Arbeit, aus medizinischen und psychologischen Berufen, aus der Strafverfolgung sowie Experten und Expertinnen aus der Seelsorge. Alle haben bereits Erfahrung in der Arbeit mit Betroffenen sexualisierter Gewalt durch Kleriker und anderes kirchliches Personal.