Kardinal Marx segnet wiedereröffnetes Diözesanmuseum

Kunst und Kirche in Freising

Zur Wiedereröffnung des Freisinger Diözesanmuseums hob Kardinal Marx die Gemeinsamkeiten von Kunst und Kirche hervor. Beide inspirierten zu Antworten auf existenzielle Fragen, die die Menschheit bis heute immer wieder beschäftigen.

Gemälde im Diözesanmuseum Freising  / © Dieter Mayr (KNA)
Gemälde im Diözesanmuseum Freising / © Dieter Mayr ( KNA )
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zur Wiedereröffnung des Freisinger Diözesanmuseums die Gemeinsamkeit von Kunst und Kirche betont. "Kunst wie Kirche inspirieren zu Antworten auf existenzielle Fragen, auf Fragen, die sich die Menschheit durch die Geschichte bis heute stellt", sagte der Erzbischof von München und Freising laut Redemanuskript am Freitagabend in Freising. Dort segnete er die Räume des generalsanierten Gebäudes, das neun Jahre geschlossen war.

Eines der größten religionsgeschichtlichen Museen

Mit seiner Sammlung von rund 40.000 Objekten der christlichen Kunst- und Kulturgeschichte zählt das Haus auf dem Freisinger Domberg zu den weltweit größten religionsgeschichtlichen Museen. Der Domberg stehe wie "kein anderer Ort in der Diözese für die wechselhafte Geschichte des Verhältnisses von Kirche, Gesellschaft, Kunst und Kultur", erklärte Marx. Hier sei die Diözese vor fast 1.300 Jahren gegründet worden; Bildung, Kunst und Kultur seien über die Jahrhunderte auf oft sehr hohem Niveau gepflegt worden. Zudem zeigten die archäologischen Grabungen im Zuge der Umbauarbeiten, dass sich das Museum auf fast 7.000 Jahren Menschheitsgeschichte befinde.

Auf dem Domberg seien "Glanzpunkte der europäischen Kunst-, Kultur- und Bildungsgeschichte" entstanden, so der Erzbischof. Es könne kaum einen besseren Ort für ein kirchliches Museum geben, denn Kultur und Kunst, Verkündigung und Glaube, Studium und Bildung hätten diesen geprägt. Seit seinem ersten Besuch auf dem Domberg als neu ernannter Erzbischof von München und Freising sei für ihn klar gewesen, dass es sich hier um einen Ort von europäischem Rang handele, sagte Marx.

Neue Präsentation der Schausammlung

Das generalsanierte Diözesanmuseum mit seinem offenen Charakter wie auch die neue Präsentation der Schausammlung machten deutlich, "dass wir als Kirche an der universellen Sprache der Kunst nicht nur mitbuchstabieren dürfen, sondern auch mitreden, inspirierend und ermöglichend sein können". Das könne für beide Seiten ein großes Geschenk sein.

Viele Kunstwerke im religiösen Kontext seien "ein sichtbarer Ausdruck einer ganz speziellen Haltung von Künstlerinnen und Künstlern zum Geheimnis des Göttlichen", betonte der Kardinal. Sie seien geprägt von einer Gottesfurcht "als bewusster Akzeptanz der Allmacht Gottes, nicht im Sinne einer menschlichen Hierarchie der Macht, sondern im metaphysischen Sinn, in der Akzeptanz des für uns Menschen unergründlichen Geheimnisses des Göttlichen". - Insgesamt 73,8 Millionen Euro wendete die Erzdiözese München und Freising für den Generalsanierung des Museums auf.

Erzbistum München und Freising

Das Erzbistum München und Freising ist mit rund 1,45 Millionen Katholiken (Stand: Juni 2024) das größte unter den sieben bayerischen Bistümern und eine der bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern vorwiegend auf Oberbayern und ging hervor aus dem Hochstift Freising, das der heilige Bonifatius 739 errichtete. Nach der Säkularisation 1821 wurde der Bischofssitz nach München verlegt und die Erhebung zum Erzbistum verfügt.

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA