Kurschus und Bätzing mit scharfer Kritik an Putin

"Wahn eines Despoten"

Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben in einer Botschaft zum Volkstrauertag ihre Solidarität mit der Ukraine bekräftigt. Der Krieg sei der Überlebenskampf eines souveränen Staats gegen einen Aggressor, hieß es.

Wladimir Putin / © Dmitri Lovetsky (dpa)
Wladimir Putin / © Dmitri Lovetsky ( dpa )

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, sowie der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, beklagen in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft, auf beiden Seiten würden Menschen sterben und "dem Wahn eines despotischen russischen Herrschers und seiner Vasallen zum Opfer fallen". Der Volkstrauertag wird in diesem Jahr am 13. November begangen.

Annette Kurschus / © ARTIS - Uli Deck (epd)
Annette Kurschus / © ARTIS - Uli Deck ( epd )

Frieden sei über Generationen hinweg das fundamentale Ziel europäischer Einigungsbemühungen gewesen, schreiben die beiden leitenden Geistlichen. Man habe jedoch erlebt, wie die europäische Friedensordnung zerbrochen sei, heißt es in der Botschaft von Kurschus, die auch westfälische Präses ist, und Bätzing, dem Bischof von Limburg.

Bischof Georg Bätzing predigt im Dom in Fulda / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Georg Bätzing predigt im Dom in Fulda / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Kampf für Freiheit und Demokratie

Der Krieg in der Ukraine sei der Überlebenskampf eines souveränen Staats gegen einen Aggressor. Zugleich sei es ein Kampf der Ukraine um Freiheit und Demokratie. Die Hoffnung auf eine humane Gesellschaft werde durch diesen Krieg "zutiefst erschüttert".

Kurschus und Bätzing dankten dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für seine Arbeit zur Erinnerung an die Schicksale der Opfer zweier Weltkriege. Damals wie heute dürfe man die Menschen, die unter Krieg und Gewalt litten, nicht vergessen: "In unseren Gebeten bitten wir Christus, unseren Erlöser und Erretter, dass er über unsere Welt seinen Frieden und wahre Versöhnung bringen möge." 

Georg Bätzing

Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 in Kirchen (Sieg) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Universität Trier und der Universität Freiburg.

1987 wurde er in Trier zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich. Bereits 2007 übernahm er die Leitung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. Ab November 2012 war Bätzing Generalvikar des Bistums Trier.

Bischof Georg Bätzing / © Bert Bostelmann (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Bert Bostelmann ( KNA )
Quelle:
epd