Belarussisches Regime nimmt katholischen Priester fest

Gründe unklar

Die Polizei im autoritär regierten Belarus hat laut Bürgerrechtlern erneut einen katholischen Geistlichen festgenommen. In der Großstadt Mogiljow im Osten des Landes sitzt seit Donnerstag der Ordensmann Witali Tschabatar in Haft.

Symbolbild Priester in Handschellen / © Photographee.eu (shutterstock)
Symbolbild Priester in Handschellen / © Photographee.eu ( shutterstock )

Das berichtet die Organisation Christian Vision for Belarus am Freitag. Was ihm vorgeworfen wird, ist bisher unklar.

Zuletzt wurde im Juli im Bistum Witebsk im Nordwesten von Belarus ein katholischer Geistlicher zu 15 Tagen Haft wegen Verstoßes gegen Vorschriften für die Organisation von Großveranstaltungen verurteilt. Tschabatar ist den Angaben zufolge stellvertretender Leiter eines Dekanats in Mogiljow; er gehört dem Orden der Claretiner an.

Behörden unterdrücken Kritik

Die Behörden in Belarus unterdrücken jede öffentliche Kritik an Machthaber Alexander Lukaschenko und seinem Regime. Die Zahl politischer Häftlinge steigt derzeit; die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna listet aktuell 1.427 auf. Immer wieder werden auch Geistliche verschiedener Konfessionen verhaftet.

Wegen der massiven staatlichen Repressionen halten sich die katholischen Bischöfe des Landes seit Monaten mit Kritik an Menschenrechtsverletzungen zurück. Rund zehn Prozent der Belarussen sind katholisch.

Katholische Kirche in Belarus

Die römisch-katholische Kirche hat in Belarus (Weißrussland) seit dem Ende der Sowjetunion 1991 einen starken Aufschwung erlebt. Die Zahl der Pfarreien vervierfachte sich auf rund 500; mehr als 1 Million der 9,4 Millionen Einwohner sind nach Kirchenangaben katholisch. Ein relativ großer Teil von ihnen gehört der polnischen Minderheit an, besonders im Westen von Belarus.

Kreuze im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus / © Kasia Strek (KNA)
Kreuze im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus / © Kasia Strek ( KNA )
Quelle:
KNA
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