"Wir haben mit Lieferengpässen zu kämpfen. Kerzen sind sehr, sehr teuer. Und auch die Lebensmittelpreise sind sehr hoch. Wir haben oft keinen Strom, kein Wasser", sagte der Rabbiner von Kiew, Jonathan Markovitch, dem Schweizer Portal kath.ch (Sonntag).
Auf die traditionellen, in Öl gebackenen Sufganiot-Krapfen werde man verzichten, um Energie zu sparen. "Es geht nicht nur um uns Jüdinnen und Juden, sondern um die ganze Nation. Die ganze Ukraine bildet einen großen Chanukkaleuchter als Zeichen der Hoffnung", so Markovitch.
Die Jüdinnen und Juden in der Ukraine wollten in Freiheit leben und beteten für einen Sieg über Russland. "Unsere Häuser, unsere Synagogen stehen unter Beschuss. Aber wir sind sehr stark. Wir werden nicht zulassen, dass wir zerstört werden", betonte der Rabbiner. "Wir waren in der Vergangenheit stark - und sind es in der Gegenwart und in der Zukunft", so der Enkel von Holocaust-Überlebenden.
Keine Äußerung zu politischen Fragen
Auf die Frage, ob er auf die jüdische Herkunft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stolz sei, sagte Markovitch: "Ich bin stolz auf Selenskyj, so wie ich stolz auf alle Menschen in der Ukraine bin." Als Rabbiner äußere er sich nicht zu politischen Fragen.
Das Lichtfest Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem und den Sieg des jüdischen Volkes über die syrisch-hellenistischen Besatzer.