Nigerianischer Bischof besorgt über Gewalt gegen Priester

"Besorgniserregend"

Die Zahl der Entführungen und Tötungen von Priestern in Nigeria hat im vergangenen Jahr nach Angaben der örtlichen Kirche zugenommen. Oft gehe es dabei um Lösegelderpressungen.

Ein Mann betet für die Opfer in Nigeria / © ariyo olasunkanmi (shutterstock)
Ein Mann betet für die Opfer in Nigeria / © ariyo olasunkanmi ( shutterstock )

Über 20 Fälle seien für 2022 dokumentiert, sagte der Weihbischof der Diözese Minna, Luka Sylvester Gopep, im Interview dem vatikanischen Missionspressedienst fides (Samstag). "Das ist besorgniserregend und erfordert ein umgehendes Handeln der Bundesstaaten und der Zentralregierung."

Boko Haram

Die islamistische Gruppierung Jama'atu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad ist besser bekannt als "Boko Haram". Sie entstand 2002 in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Norden Nigerias. Übersetzt bedeutet der volle Name etwa "Menschen, die sich der Verbreitung der Worte des Propheten und dem Dschihad verpflichtet fühlen". Ihr lokaler Name Boko Haram stammt aus der Sprache Haussa, der größten Verkehrssprache im Norden Nigerias, und heißt so viel wie "westliche Bildung ist Sünde".

Nigerias Armee kämpft gegen Boko Haram (dpa)
Nigerias Armee kämpft gegen Boko Haram / ( dpa )

Ein Teil der Überfälle auf die Geistlichen geht laut dem Bischof auf das Konto der islamistischen Terrormiliz Boko Haram. Diese wolle damit zur Verbreitung des Islam beitragen sowie die Christlichen Gemeinden verängstigen und sie am Ausleben ihres Glaubens hindern.

Wachsende Unsicherheit

Daneben gingen Entführungen und Tötungen von Priestern, insbesondere im Süden und Norden des Landes, aber auch auf verschiedene Banditengruppen zurück, erklärte Gopep. "Wir wissen, dass einige Verbrecherbanden im nördlichen Teil Nigerias genauso Christen wie Muslime und traditionell-afrikanische Geistliche entführen. Lösegelderpressung ist die Grundlage für die Aktivitäten dieser kriminellen Gruppen."

Mit jedem Tag wachse die Unsicherheit im Land und dadurch auch die Unzufriedenheit mit der Regierung, so der Bischof. "Die nigerianische Bevölkerung fordert mehr Anstrengungen, denn gerade ist sie sehr verletzlich."

Quelle:
KNA
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