Über 20 Fälle seien für 2022 dokumentiert, sagte der Weihbischof der Diözese Minna, Luka Sylvester Gopep, im Interview dem vatikanischen Missionspressedienst fides (Samstag). "Das ist besorgniserregend und erfordert ein umgehendes Handeln der Bundesstaaten und der Zentralregierung."
Ein Teil der Überfälle auf die Geistlichen geht laut dem Bischof auf das Konto der islamistischen Terrormiliz Boko Haram. Diese wolle damit zur Verbreitung des Islam beitragen sowie die Christlichen Gemeinden verängstigen und sie am Ausleben ihres Glaubens hindern.
Wachsende Unsicherheit
Daneben gingen Entführungen und Tötungen von Priestern, insbesondere im Süden und Norden des Landes, aber auch auf verschiedene Banditengruppen zurück, erklärte Gopep. "Wir wissen, dass einige Verbrecherbanden im nördlichen Teil Nigerias genauso Christen wie Muslime und traditionell-afrikanische Geistliche entführen. Lösegelderpressung ist die Grundlage für die Aktivitäten dieser kriminellen Gruppen."
Mit jedem Tag wachse die Unsicherheit im Land und dadurch auch die Unzufriedenheit mit der Regierung, so der Bischof. "Die nigerianische Bevölkerung fordert mehr Anstrengungen, denn gerade ist sie sehr verletzlich."