Kardinal Porras wird Erzbischof von Caracas in Venezuela

Ehrenbezeugung des Papstes

Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo, über Jahrzehnte eine prägende Figur der katholischen Kirche in Venezuela, wird Erzbischof des Hauptstadtbistums Caracas. Die Beförderung dürfte auch eine Ehrenbezeugung sein.

Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo / © Tobias Käufer (KNA)
Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo / © Tobias Käufer ( KNA )

Papst Franziskus ernannte den langjährigen Erzbischof von Merida und Vizepräsidenten des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM am Dienstag, wie der Vatikan mitteilte. 

Der 78-jährige Porras, der auch häufig in Deutschland präsent war, etwa bei Katholikentagen, leitete das Erzbistum Caracas bereits seit 2018 übergangsweise als sogenannter Apostolischer Administrator, zusätzlich zu seiner Erzdiözese Merida.

Altersgrenze schon länger erreicht

Die Beförderung dürfte auch eine Ehrenbezeugung des Papstes für den engagierten Kirchenmann sein. Denn Porras hat bereits vor mehr als drei Jahren die Altersgrenze für Bischöfe von 75 Jahren erreicht.

In Merida wird vermutlich Porras' ernannter "Helfer" Helizandro Teran Bermudez (57) die Leitung übernehmen. Anfang 2022 ernannte der Papst den Augustiner-Ordensmann zum sogenannten Koadjutor-Erzbischof; damit ist im Regelfall ein Nachfolgerecht verbunden.

Venezuela - Lage und Hintergrund

In Venezuela wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg. Bei Massendemonstrationen gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro sind in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet worden. Die Polizei setzt Tränengas ein, um die Oppositionsanhänger auseinanderzutreiben. Das Militär wurde in Alarmbereitschaft versetzt, 500 000 Milizen sollen mit Gewehren ausgerüstet werden. Zudem wurde der sogenannte "Plan Zamora" aktiviert, der den Sicherheitskräften Sondervollmachten bei der Bekämpfung "feindlicher Kräfte" verleiht.

Kirche in der neuen Diözese Petare in Caracas, Venezuela / © Erik Gonzalez (shutterstock)
Kirche in der neuen Diözese Petare in Caracas, Venezuela / © Erik Gonzalez ( shutterstock )
Quelle:
KNA