Das wäre dann noch nicht das Ende des Krieges, sagte Marx am Mittwochabend in der Münchner Kirche Sankt Matthäus. Aber es wäre "das Ende des Tötens und des Leidens für einen Augenblick" und "das Atemholen dafür, dass wir an den Menschen denken".
Als Christinnen und Christen an der Seite Jesu zu stehen, habe zugleich eine politische Dimension, ergänzte Marx.
"An der Seite derer, die leiden"
"Das gilt auch für die Frage von Krieg und Frieden. Dann stehen wir an der Seite derer, die sterben im Krieg und die leiden und die erfrieren", sagte der Erzbischof von München und Freising.
Es verstöre ihn, "dass fast nur noch über Waffen geredet wird". Er habe keine politische Lösung für einen Krieg, aber "doch eine Ahnung, dass das nicht das Ende sein kann".
Einsatz für Menschenwürde
Marx äußerte sich in einem ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen. Mit ihm kamen der evangelisch-lutherische Landesbischof Bayerns, Heinrich Bedford-Strohm, der rumänisch-orthodoxe Bischof Sofian von Kronstadt sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern zusammen.
Bedford-Strohm sprach dabei das Thema Rassismus an. Dieser stehe in tiefem Widerspruch zum christlichen Glauben.
"Dagegen setzen wir als Christinnen und Christen auf der ganzen Welt die Überzeugung, dass jeder Mensch gleichermaßen zum Bilde Gottes geschaffen ist. Deswegen setzen wir uns für die Menschenwürde überall auf der Welt ein."
Eine der ältesten ökumenischen Initiativen
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die vom 18. bis 25. Januar weltweit begangen wird, ist eine der ältesten ökumenischen Initiativen.
Seit 1908 zeigen dabei Christinnen und Christen aller Konfessionen ihre Verbundenheit und ihr Eintreten für Versöhnung und Dialog. Die Aktion wird gemeinsam vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen verantwortet.